Gedruckte Häuser

Das erste Haus aus einem 3D-Drucker
Innerhalb von 24 Stunden ein ganzes Haus ausdrucken? Ein russisches Start-up macht das jetzt schon möglich. Auch Österreicher spielen im Markt mit.

Wie das Ganze funktioniert? Zuerst wird der zwei Tonnen schwere 3-D-Drucker mithilfe eines Krans zur Baustelle gebracht. Dort dauert es 30 Minuten bis er installiert und bereit zu drucken ist. Zur Bedienung des Geräts werden zwei Personen gebraucht und das fertige Haus steht innerhalb von 24 Stunden.

Der Häuserdruck funktioniert wie der 3-D-Druck kleinerer Gegenstände: Ein Roboterarm schichtet die Baumasse in kreisenden Bewegungen so lange aufeinander bis das Produkt fertig ist. Das Besondere daran: Bei dem russischen Start-up Apis Cor steht am Ende des Druckvorgangs der fertige Rohbau, andere Häuserdrucker-Unternehmen müssen die gedruckten Bauteile erst zusammensetzen.

Der Preis dafür liegt bei 260 Euro pro Quadratmeter und damit deutlich unter durchschnittlichen Quadratmeterpreisen. Fenster und Dach sind allerdings nicht inkludiert und müssen, wie die Farbe der Wände, separat angebracht werden.

Erfunden hat den Drucker der Gründer des Start-ups Nikita Chen-yun-tai. Er will beweisen, dass Häuserbauen schnell, effektiv und umweltfreundlich gleichzeitig sein kann. Das erste Haus aus seinem Drucker gibt es bereits. Es steht in der Nähe von Moskau, hat 38 Quadratmeter Grundfläche und kostete 9900 Euro. Serienreif sind die Häuser aufgrund strenger Baubestimmungen noch nicht. Der Unternehmer plant trotzdem Großes: Er möchte mit seinen Druckern den Mars bebauen.

Auch ein österreichisches Unternehmen mischt in der 3-D-Branche mit: Doka Ventures, eine Tochterfirma der Amstettner Umdasch Group, stieg im vergangenen Jahr bei dem amerikanischen Unternehmen Contour Crafting ein, das gerade einen überdimensionierten Drucker entwickelt. Dieser soll eines Tages in Katastrophengebieten zum Einsatz kommen und in der Lage sein, innerhalb weniger Tage Notunterkünfte für ganze Dörfer herzustellen.

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