Ein Dokument der Zeit

Ein Dokument der Zeit
Vor knapp zwei Jahren wurde das Haus Tugendhat renoviert, das einst Ludwig Mies van der Rohe entwarf. Sein Werk, dem das Wiener MAK nun eine Ausstellung widmet, zählt heute zu den bedeutendsten Vertretern der Moderne.

Ein flaches Dach, eine weiße Fassade und große Fensterflächen – ja, es sind die typischen Gestaltungselemente der Moderne, die man beim Haus Tugendhat in Brünn eingesetzt hat. Das Gebäude wurde nach den Bauherren benannt. Der Textilindustrielle Fritz Tugendhat und seine Frau Grete beauftragten den Meister der Moderne, Mies van der Rohe, mit der Planung. "Ich habe mir immer ein geräumiges, modernes Haus mit klaren, einfachen Formen gewünscht. Und mein Mann war geradezu entsetzt von Zimmern, die bis an die Decke mit Figürchen und Zierdecken vollgestopft waren", begründete die Bauherrin einst die Künstlerwahl.

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Das Gebäude besticht durch eine klare Raumanordnung und geradlinige Formen. Es wurde mithilfe einer Stahlskelettkonstruktion errichtet. Werkstoffe wie Onyx oder Travertin sowie Furniere aus exotischen Hölzern kamen zum Einsatz, obwohl sie damals noch kaum verbreitet waren.
Ein Dokument der Zeit
Das MAK gewährt nun anhand von Bildern und Videos Einblick in die Architektur und Geschichte des singulären Bauwerks. Zeitgleich zum Haus Tugenhat entwarf van der Rohe den berühmten Barcelona-Pavillon – beide zählen heute zu seinen wichtigsten Werken.

Bis 8. November findet die Ausstellung „Haus Tugenhat“ im Wiener MAK statt. Im Rahmen von MAK on Tour am Samstag gibt es am 7. November einen Ganztagesausflug nach Brünn. Um Anmeldung bis 3. November wird gebeten unter: marketing@mak.at oder Tel. 01/711 36 - 231

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