Ein 30er-Jahre-Bau kann wieder in die Zukunft blicken
![… Ein 30er-Jahre-Bau kann wieder in die Zukunft blicken](https://image.kurier.at/images/cfs_landscape_616w_347h/1390188/46-79458393.jpg)
© Maximilian Haidacher
tp3 Architekten brachten Licht und Größe in eine viel zu kleine Doppelhaushälfte in Linz.
Die Haushälfte, die das Büro tp3 umbauen sollte, hatte ihre besten Zeiten schon gesehen: Das Relikt aus der Zwischenkriegszeit war in äußerst schlechtem Zustand. „Wären nicht erst vor Kurzem zwei neue Kachelöfen eingebaut worden, hätte sich der Erhalt gar nicht gelohnt“, sagt Architekt Markus Rabengruber. Das Fundament erwies sich als völlig unbrauchbar und musste verstärkt werden. Zudem musste die Raumhöhe im Wohnzimmer angehoben werden. Dann setzten die Planer das neue Obergeschoß in Holz-Fertigteilbauweise auf. Dieses ragt seitlich rund zwei Meter über das Untergeschoß – ein Detail, das einen witterungsgeschützten Zugangsbereich entstehen ließ und zusätzlichen Wohnraum schuf. Insgesamt wuchs die Wohnfläche von 120 auf 170 Quadratmeter.
![Neues Gesicht: Der Aufbau hebt sich deutlich von seinem Nachbar ab. Ein 30er-Jahre-Bau kann wieder in die Zukunft blicken](https://image.kurier.at/images/cfs_616w/1390203/46-79458391.jpg)
© Maximilian Haidacher
Das obere Geschoß ist vollständig in Blech gehüllt, während das untere mit Fichtenholz bekleidet ist. Um die beiden
Haushälften optisch wieder zueinander zu führen, greift das neue Dach die Form des Nachbarhauses auf. Aufgrund der Ausrichtung nach Osten fehlte es im Inneren an Helligkeit. Die Architekten zogen deshalb ein gedecktes Atrium ein, um Tageslicht ins Innere zu bringen und die Räume freundlicher zu gestalten.
![Über ein gedecktes Atrium gelangt Licht ins Innere. Ein 30er-Jahre-Bau kann wieder in die Zukunft blicken](https://image.kurier.at/images/cfs_616w/1390215/46-79458407.jpg)
© Maximilian Haidacher
Im Obergeschoß sind alle intimen Räume – Schlafzimmer, Bad, Schrank-, Lese-, Wirtschafts- und Trainingsraum – gesammelt. Auch die neu gewonnene Terrasse, von der eine Wendeltreppe in den Garten führt, schließt hier an. Im Erdgeschoß ist ein offener, großzügiger Wohn-Essbereich mit direktem Zugang zum Garten entstanden.
![Ebenerdig ist ein geschützter Sitzplatz entstanden. Ein 30er-Jahre-Bau kann wieder in die Zukunft blicken](https://image.kurier.at/images/cfs_616w/1390230/46-79458395.jpg)
© Maximilian Haidacher
Damit die Doppelhaushälfte auch für die nächsten 50 Jahre fit ist, wurde sie thermisch saniert. „Den Niedrigenergiestandard haben wir nur knapp nicht erreicht, weil zum Keller hin keine Möglichkeit für mehr Dämmung bestand“, schildert
Rabengruber. Statt Styropor setzte man auf die baubiologisch bessere Steinwolle. Auch wenn diese höher zu Buche schlägt, weiß der Planer zu sparen: „Es ist besser, auf fünf Quadratmeter Wohnraum zu verzichten und dafür in hochwertige Materialien zu investieren.“ Somit bleibt Potenzial für umweltverträgliche Lösungen, die für ein besseres Wohngefühl sorgen und sich positiv auf die Langlebigkeit des Gebäudes auswirken.
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