Die seltsame Entfremdung vom Essen

Die seltsame Entfremdung vom Essen
Von Kindern, die glauben, Karotten kämen aus der Karottenfabrik und Schülern, die Mandarinen in der Schale waschen ...

Lehrer berichten von seltsamer Entfremdung zwischen Kindern und Lebensmitteln, einer Entwurzelung vom Ursprung. Daher gibt es in immer mehr Schulen Gartenprojekte, bei denen Schüler säen, ernten, kochen und - die Früchte ihrer Arbeit verspeisen. Einen medienwirksamen Auftritt bot Michelle Obama, die nach dem Einzug ins Weiße Haus im März 2009 zum Spaten griff und mit Schulkindern auf 100 Quadratmetern ehemaliger Rasenfläche des First Gardens Biogemüse, Salat und Beeren pflanzte. "Ich hoffe, dass über die Kinder auch deren Familien erzogen werden, und dies die Gesellschaft erzieht", sagte Obama - und verpflichtete die Kinder zu weiterer Gartenarbeit und Erntehilfe.

Sarah Wiener, die mit ihren "Küchenkindern" auf ARTE eine Abenteuerreise ins Reich der Ernährung unternahm, zeigte 12- bis 14-Jährigen auf einem Landsitz in der Provence, dass es ein Leben ohne Fast Food und Tiefkühlpizza gibt.

Eigenbedarf

Die seltsame Entfremdung vom Essen

Immer mehr Menschen interessieren sich für natürliche Lebensmittel oder suchen den Ausgleich beim Unkrautjäten. Regine Bruno, Chefin der Feld-Mietfirma "Selbsternte" führt Wartelisten mit Bewerbern, die am Stadtrand von Wien ihr eigenes Gemüse anbauen wollen. Hunderte junge Familien mit Kindern decken so ihren Bedarf.

Der März ist die Zeit, um die Welt des Saatguts zu entdecken. "Wer denkt, die Samen wären nur klein und rund, der wird eine bunte Überraschung erleben." Das sagt Lisa Reck Burneo, die Junior-Expertin des City-Farmer-Teams. Ihr Tipp: Damit Kinder Samen unterscheiden lernen, mischt man die Sorten auf einer Serviette, und ordnet sie anschließend nach Farbe, Form und
Größe neu.

Tipp der Saison: Radieschen, Kohlrabi, Zichorie, Karotte, Rote Rübe, Rucola. Essbare Blüten bietet ein Kisterl mit Sonnenblume "Big Smile" und Ringelblume "Zwergbonbon".

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