Die Hightech-Selbermacher

Die Hightech-Selbermacher
Wie leben Anhänger der "Maker"-Bewegung? Autorin Emily Quinton besuchte Tüftler und Bastler einer neuen Generation und hat sich in deren Büros- und Wohnräumen umgesehen.

Ihren Ursprung nahm sie in San Francisco und Brooklyn, Bekanntheit erlangte sie durch die Kombination traditioneller Herstellverfahren mit moderner Technik: Maker nennen sich jene Kreativen, die überraschende Ergebnisse erzielen – vom Geschirr aus dem 3-D-Drucker über Schmuck bis zum Textildesign. "Seit jeher macht es mir Freude, Dinge selbst zu machen und Räume neu zu gestalten", gesteht Emily Quinton, Bloggerin, Fotografin und selbst Anhängerin der Bewegung. Das hat ihre Neugier darauf geweckt, wie ihre Kollegen in aller Welt wohnen und arbeiten. "In den letzten Jahren haben Kreativtechniken aller Art einen Aufschwung erlebt, nicht zuletzt dank neuer Technologien. Die Selbermach-Kultur hat sich zu einer Bewegung entwickelt, die in ihrem Ausmaß manchmal mit der Industriellen Revolution vergleichen wird", sagt Quinton.

Die Hightech-Selbermacher
Im Knesebeck Verlag hat sie nun ein Buch zu diesem Thema veröffentlicht das Einblick in die fantasievollen Wohnungen der Pioniere der Bewegung und ihrer bekanntesten Köpfe gewährt. Sie alle gestalten ihre Umgebung mit großer Sorgfalt, stellen Wohnaccessoires oder Möbel selbst her, bemalen Wände oder Sammeln Schönes.

Die Designerin Donna Wilson, die mit farbenfrohen Strickwaren und Stofftieren bekannt wurde, zählt zu den bekanntesten Vertretern dieser Subkultur. In ihrem Heimatort London hat sie ein viktorianisches Häuschen aus den 1850er-Jahren in ein fröhliches Familien-Domizil verwandelt. Hohe, helle Räume treffen auf einen bunten Mix aus Mustern, Texturen und Formen. Davon zeugen Teller mit Tiermotiven an der Wand, blau gestrichene Kisten als Quartier für Garnrollen oder ein Schrank, der als Bühne für Fundstücke aus der Natur, Kerzen und Vasen dient.

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Vor Leben und Farbe sprüht auch die Wohnung von Kate Bingaman-Burt aus dem US-Bundesstaat Oregon. Die Wände im Zuhause der Illustratorin sind voll interessanter Bilder und Details, offene Regale unterstreichen die Atmosphäre der Wohnung.

Vom farbenfrohen Studio im trendigen East London zum Traum von Retro in San Francisco – die abgebildeten Räume erfreuen und inspirieren zugleich. Doch es ist nicht nur das eigene Zuhause, das Kreativen heute wichtig ist. Auch gemeinsam genutzte Werkstätten, Büros und Ateliers motivieren zum Selbermachen. Dabei geht es um mehr als die gemeinsame Raumnutzung. Die Mitglieder lernen voneinander und sie teilen die Geräte, die in der Anschaffung oft sehr kostspielig sind, sowie ihr Wissen mit anderen.

In Quiltons Buch teilen die Hightech-Tüftler viele Adressen von Plattformen und Märkten für Kreative. Außerdem verraten sie, wie man sein Hobby erfolgreich zum Beruf macht. So setzt etwa Donna Wilson auf Einzigartigkeit und rät: "Nur wer seinen eigenen Stil findet und sich konsequent treu bleibt, kann sich gegen die Konkurrenz behaupten."

Die Hightech-Selbermacher
Emily Quinton und Fotografin Helen Cathcart präsentieren auf 176 Seiten kreative Wohnkultur: „Maker’s Homes. Apartments, Lofts und Studios“, erschienen im Knesebeck Verlag, € 24,95

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