Wer sich bewegt, ist besser in der Schule

Wer sich bewegt, ist besser in der Schule
Motorik in der Kindheit hat langfristige Auswirkungen. Experte will für Bewegung begeistern.

Mehr Bewegung macht sich im Zeugnis bemerkbar: Das zeigt eine Studie des finnischen Forschungszentrums für Sport- und Gesundheitswissenschaften. Schwache motorische Fähigkeiten in der Kindheit (z. B. häufiges Anstoßen etwa an einem Tisch, häufiges Hinfallen) führten in der Jugend häufig zu Übergewicht, geringerer Bewegung und einem weniger fitten Herz-Kreislauf-System. In der Folge waren auch die Schulleistungen schlechter.

„Das deckt sich mit Studienergebnissen unseres Institutes“, sagt der Sportwissenschaftler Hans Holdhaus vom IMSB Austria (Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung) in Maria Enzersdorf, NÖ. „Kinder aus sogenannten Bewegungskindergärten sind aufnahmefähiger und können sich besser konzentrieren. Sie sind ausgeglichener und haben dann später in der Volksschule, wenn dort weiterhin auf Bewegung Wert gelegt wird, mehr Spaß am Unterricht.“ Ein vielfältiges Bewegungsangebot führe im Gehirn zu einer besseren Vernetzung zwischen den Nervenzellen.

„Ein Mehr an Bewegung bedeutet nicht mehr Belastung, sondern mehr Lebensfreude.“

Wer sich bewegt, ist besser in der Schule
Hans Holdhaus junior, Sportwissenschafter, portraits
„In der Steinzeit legte ein Mensch täglich bis zu 19 Kilometer zurück, heute sind es im Schnitt 800 Meter“, sagt Holdhaus. Er begleitet Menschen, die mehr Bewegung in ihr Leben bringen möchten: „Das wichtigste ist die Begeisterung, sonst gibt es keinen dauerhaften Erfolg. Wir versuchen zu vermitteln, dass mehr Bewegung nicht mehr Belastung, sondern mehr Lebensfreude bedeutet.“

Vielen helfen Schrittzähler und Tracking-Plattformen (z. B. www.fitbit.com), mit deren Hilfe sie ihr Bewegungsverhalten aufzeichnen können, sagt Holdhaus. „ Wer täglich nur 2000 Schritte macht, wird nicht von heute auf morgen auf die empfohlenen 8000 bis 10.000 Schritte kommen. Das ist ein langsamer Prozess. Er ist dann erfolgreich, wenn es gelingt, die Bewegung in den Alltag einzubauen.“ Im Schnitt dauere es zirka ein Jahr, bis neue Bewegungsmuster automatisiert seien.

Neue Untersuchungen zeigen, dass Bewegung die beste Maßnahmen dafür ist, dass das gute HDL-Cholesterin seine Schutzwirkung ausüben kann: Denn eine hoher HDL-Wert alleine sagt noch nichts über das Ausmaß des Schutzes aus: Denn HDL-Cholesterin kann – wenn ein körpereigenes Enzym nicht richtig arbeitet – seine Schutzwirkung verlieren (es oxidiert). Eine Studie am Herzzentrum Leipzig zeigte: Die Konzentration von oxidiertem Cholesterin kann sich durch Bewegung und Sport deutlich senken lassen, so Spiegel online.

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