Wer länger gähnt, ist schlauer

Eine Babykatze gähnt
Unser Gehirn ist größer und ständig gefordert, daher gähnen wir länger als andere Säugetiere.

Menschen tun es am ausgedehntesten und sind daher auch schlauer: Wer länger gähnt, hat mehr Nervenzellen in der Großhirnrinde. Das berichten jetzt Forscher um Andrew Gallup von der State University in New York im Fachjournal Biology Letters. Sie werteten YouTube-Videos aus, etwa von gähnenden Affen, Füchsen oder Kamelen. Insgesamt untersuchten sie 29 Säugetiere.

Menschen gähnen im Schnitt sechseinhalb Sekunden und haben 21 Milliarden Nervenzellen. Am zweitlängsten tun es Afrikanische Elefanten: Sie besitzen ähnlich viele Gehirnzellen wie wir und gähnen etwas mehr als sechs Sekunden, gefolgt von Schimpansen und Gorillas. Mäuse etwa gähnen im Durchschnitt nur 1,5 Sekunden lang. Die Gesamtgröße des Tiers spielt dennoch keine Rolle, aber jene seines Gehirns: Kamele, Pferde oder Walrosse gähnten zum Beispiel kürzer als Schimpansen oder Menschen.

Warum wir manchmal reflexartig den Mund aufreißen? Nicht nur aus Müdigkeit oder Langeweile. Die Forscher vermuten eher, dass es die Durchblutung des Gehirns verbessert und es gleichzeitig kühlt. Wenn ein Gehirn besonders leistungsfähig ist, braucht es auch viel Frischluft.

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