Was wurde aus...
Manche konnten es kaum glauben – das Ozonloch über dem Südpol schrumpft. Langsam, aber doch erholt es sich. Erfolgsmeldungen wie diese kommen selten. Forscher des Massachusetts Institute of Technology um Atmosphärenchemikerin Susan Solomon ermittelten fünf Jahre die jährliche mittlere Dicke der Ozonschicht und die Größe des Ozonlochs über der Antarktis. Und kamen im Fachjournal Science zu dem Schluss, dass es sich schließt.
In den 1980er-Jahren war die Angst vor dem unsichtbaren Strahlentod aus dem All, ausgelöst durch ein Loch in der schützenden Ozonschicht, groß. UV-Strahlung, die zu Hautkrebs führt. Drei britische Forscher hatten das Leck in der Stratosphäre entdeckt. Ausgelöst durch Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) – Treibgase, die in Spraydosen, bei der Herstellung von Isoliermaterial sowie als Kältemittel in Kühl- und Gefrierschränken verwendet wurden.
Was Umweltpolitik bewirkt
Warum es damals einfacher war, Staaten zum Einlenken zu bringen, als heute bei den Verhandlungen zum Klimawandel? Pawloff: "Vom Ozonloch waren wir unmittelbar betroffen. Auch die Maßnahmen waren einfacher zu setzen. Das ist beim Klimawandel schwieriger, weil die Emissionen in fast jedem Lebensbereich entstehen." Und: "Mit Auswirkung, die erst in der Zukunft liegen, tun wir uns als Menschheit psychologisch schwerer. Die wirklich krassen Veränderungen, wenn es um vier bis fünf Grad wärmer wird, sind erst in 20 bis 40 Jahren sichtbarer."
Wo Wälder starben
Heute geht es den heimischen Wäldern gut, berichtet Pia Buchner von den Österreichischen Bundesforsten. "Die Waldfläche in Österreich hat kontinuierlich zugenommen. Das ist vorerst ein positiver Gegentrend zur weltweiten Entwicklung, wie der zunehmenden Zerstörung tropischer Regenwälder."
Ganz so einfach ist es aber doch nicht. Denn in heimischen Wäldern gibt es nach wie vor Probleme: "Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist der Klimawandel, der Wetterextreme wie Windwürfe und Hochwasser auslöst." Die Klimaerwärmung zieht zudem Schädlinge wie den Borkenkäfer an. Die Bundesforste versuchen mit anderen Baumarten gegenzusteuern. Sie forsten mit Lärchen anstatt mit Fichten auf. Denn diese sind "Flachwurzler" und haben bei Stürmen keinen guten Stand. Sie werden leichter entwurzelt als etwa die Lärchen, die tief verankert sind. Zusätzlich pflanzen sie Zirben, Tannen, Bergahorn und Buche – Artenvielfalt sorgt für stabile Wälder, erklärt Buchner. In Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur wollen sie herausfinden, welche Baumarten mit dem Klimawandel besser zurechtkommen.
Wie Öl belastet
Von Öl, das unter der Wasseroberfläche "verschwindet", berichtet auch Klimaexperte Adam Pawloff. Er erinnert an den Tanker "Exxon Valdez", der 1989 vor Alaska auf Grund lief und eine der größten Umweltkatastrophen auslöste. "Damals konnten nur sieben bis zehn Prozent des Öls aufgeräumt werden. Der Großteil sickerte auf den Meeresgrund." Was seit damals unverändert ist: Man versucht, das Öl mit Chemikalien einzusprühen, damit es sich zersetzt. Die Tropfen verkleinern sich, werden aber von winzigen Organismen aufgenommen. Von dort gelangen sie in die Nahrungskette und über die Fische auf den Teller der Menschen. Manches aber wird tatsächlich mittels Kraft der Natur zersetzt. Mikrobiologe Terry Hazen und sein Team vom Lawrence Berkeley National Laboratory entdeckten 2010 Bakterien, die großen Appetit auf das ausgelaufene Öl haben. Wie lange es aber dauern wird, bis sie nach einer Katastrophe Öl abgebaut haben, kam nicht heraus.
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