Warum Musik von Mozart Epilepsie-Anfällen vorbeugt

Mozart wirkt, nicht nur bei Louis Langree
Besonders die Sonate K448 dürfte positive Effekte haben.

Mozart-Musik soll bei Epilepsie-Kranken Anfälle vorbeugen können. Dies geht aus einer Studie des Instituts Serafico in Assisi (Italien) hervor, das auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit schweren Behinderungen spezialisiert ist.

Laut der vom Direktor des Instituts, Sandro Elisei, gestern, Donnerstag bei der „International Conference on Mental Health“ in Cambridge (Großbritannien) vorgestellten Untersuchung, hat das Hören der Mozart-Sonate K448 positive Auswirkungen bei der Behandlung von Epilepsie. Bei jedem zweiten Patienten sei beim regelmäßigem Hören des Stücks ein Rückgang von 21 Prozent bei der Zahl epileptischer Anfälle festgestellt worden. In zehn Prozent der Fälle seien diese Anfälle ganz verschwunden.

Sechs Monate lang 30 Minuten Mozart

An der Forschung beteiligten sich Personen, bei denen sich trotz Behandlung mit Medikamenten keine Besserung eingestellt und die im Halbjahr vor Beginn der Studie mindestens zwei epileptische Anfälle erlitten hatten. Die Patienten hörten sechs Monate lang täglich 30 Minuten der Mozart-Sonate. Neben einer Reduzierung oder dem Verschwinden der epileptischen Anfälle wurde auch eine Besserung der Lebensqualität der Patienten festgestellt. Sie wirkten weniger nervös.

Effekt nur während dem Hören nachweisbar

Die positiven Auswirkungen der Mozart-Musik waren jedoch temporär. Nach einigen Monaten, in denen sie nicht mehr die Sonate gehört hatten, traten bei den Patienten die epileptischen Anfälle wieder auf. „Diese Studie bezeugt, wie wichtig Musiktherapie im Umgang mit Epilepsie ist, vor allem wenn die Behandlung mit Medikamente keine besondere Resultate zeigt“, sagte Elisei. Weltweit leiden 65 Millionen Menschen an Epilepsie. Allein in Italien werden jährlich 30.000 neue Fälle diagnostiziert.

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