Virtuelle Therapie gegen Spinnenangst

Wenn ich eine Spinne mit dem Staubsauger aufsauge, muss ich danach immer einen kleinen harten Gegenstand aufsaugen. Meistens lege ich mir im Vorfeld schon ein 1 oder 5 Cent-Stück bereit. Erst wenn ich das Geldstück im Staubsaugerrohr klimpern höre, bin ich beruhigt, dass die Spinne auch wirklich tot ist (das Geld erschlägt sie ja).
Forscher wollen eine alltagstaugliche Methode entwickeln, mit der die Phobie behandelt werden kann.

Sie sind so klein und in unseren Breitengraden ungefährlich, doch sind sie für etwa zehn Prozent der Menschen der blanke Horror. Damit ist die Arachnophobie die am weitesten verbreitete Angststörung überhaupt – dabei ist sie mit sehr gut zu behandeln.

Psychologen der Universität des Saarlandes wollen jetzt eine virtuelle und alltagstaugliche Therapie gegen Spinnenangst entwickeln. Denn Studien hätten gezeigt, dass 60 bis 80 Prozent der Betroffenen keine therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Zum einen seit es für die Therapeuten ein großer Aufwand, Spinnen dafür zu fangen und zu pflegen – zum anderen scheuen viele Phobiker eine Auseinandersetzung.

Die Forscher wollen in den nächsten zwei Jahren eine Lösung finden, Spinnenangst etwa mit Hilfe einer Datenbrille zu therapieren, die eine virtuelle Umgebung erzeugt. Studien mit virtuellen Therapien etwa gegen Flugangst hätten so viele Erfolg gezeigt wie traditionelle Therapien.

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