Meditation und Yoga bremsen die Entzündungsgene
Meditation, Yoga und Tai Chi wirken nicht nur entspannend: Diese Techniken haben auch einen positiven Einfluss auf unsere Gene. Das zeigt jetzt eine Studie der britischen Universitäten Coventry und Radboud, die im Fachmagazin Frontiers in Immunology veröffentlicht wurde. Vereinfacht gesagt: Wer solche "Mind-Body-Verfahren" praktiziert, produziert weniger Entzündungsbotenstoffe im Körper.
18 Studien analysiert
Die Wissenschafter unter der Leitung von Ivana Buric vom Zentrum für Psychologie der Universität Coventry analysierten die Daten aus 18 Studien mit 846 Teilnehmern aus den vergangenen elf Jahren.
Und sie kamen zu folgender Erkenntnis: In Stresssituationen versetzt das sympathische Nervensystem den Körper in erhöhte Alarmbereitschaft. Als Folge wird ein spezielles Molekül (NF-kB, nuclear factor kappa B) verstärkt produziert. Es ist an der Regulation der Aktivität unserer Gene beteiligt.
Nur bei "Kampf- und Fluchtreaktion"
Diese Reaktion des Körpers ist in einer kurzfristigen "Kampf- oder Fluchtreaktion" - wie es sie in der Zeit der Jäger und Sammler gab und wie sie ein akutes Stressereignis auslösen kann - von Bedeutung, betont Ivana Buric.
Aber eine dauerhafte Aktivierung dieser Gene durch permanente Stressbelastung kann negative Folgen für die Gesundheit haben. Denn eine kontiniuierliche Produktion dieser Entzündungssubstanzen erhöht nicht nur das Krebsrisiko, sondern beschleunigt auch Alterungsprozesse und kann einen negativen Effekt auf die Psyche haben.
Buric: "Millionen Menschen weltweit profitieren von den positiven Gesundheitseffekten von Mind-Body-Methoden. Aber was sie möglicherweise nicht wissen, ist, dass diese Effekte auf einer molekularen Ebene beginnen und die Aktivität des genetischen Codes ändern können."
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