Sonnencreme hält auch jung

Sonnencreme hält auch jung
Günstige Mittel bieten guten Schutz. Bei der Crememenge soll man nicht sparen.

Sie gehören zu jenen zwei von drei Erwachsenen, die sich laut einer deutschen Umfrage nicht ausreichend vor Sonnenbrand schützen? Eine australische Studie könnte Sonnenschutz-Muffeln eine zusätzliche Motivation liefern: „Wir konnten weltweit erstmals nachweisen, dass die tägliche Anwendung eines Sonnenschutzmittels – abgesehen vom Schutz vor Hautkrebs – den Alterungsprozess der Haut verlangsamt“, sagt Adele Green vom Queensland Institute of Medical Research in Australien.

Von 900 Studienteilnehmern unter 55 schmierte die Hälfte fünf Jahre lang täglich Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 15 auf Arme, Hände und ins Gesicht, die andere nur ab und zu. Nach fast fünf Jahren gab es bei den Täglich-Eincremern keine erkennbaren Spuren einer Hautalterung – im Gegensatz zur anderen Gruppe.

„Das überrascht mich nicht“, sagt Andreas Steiner, Leiter der Abteilung für Dermatologie im Krankenhaus Hietzing. „Nicht umsonst haben viele Tagescremen auch einen Lichtschutzfaktor.“

Gute Diskonter

Dass beim Sonnenschutz Qualität keine Preisfrage sein muss, zeigt ein Test in der Zeitschrift Konsument: Testsieger in der Kategorie „Lichtschutzfaktor 20“ wurde ein Mittel eines Diskonters – „Ombia Suncare“ von Hofer. Aber auch andere Produkte von Diskontern schnitten gut ab (Alle Detailergebnisse im Juli-Konsument bzw. auch unter www.konsument.at).

Steiner selbst verwendet Lichtschutzfaktor 50: „Nicht nur, weil ich ein heller Hauttyp bin. Um Faktor 50 zu erreichen, müsste etwa ein durchschnittlich großer Mann rund 40 Milliliter Creme bei jedem Einschmieren verwenden – auf diese Menge kommt aber kaum jemand.“ Laut Studien tragen die Meisten weniger als die Hälfte der empfohlenen Menge (siehe Grafik) auf.

Wer aber statt 40 ml Creme mit Schutzfaktor 50 nur 20 ml verwendet, kann nicht mit einem Schutzfaktor 25 rechnen, sondern bestenfalls mit 18 bis 20. „Eine Reduktion der empfohlenen Menge um 50 Prozent reduziert den Lichtschutz um 65 %. Deshalb verwende ich von vornherein einen hohen Schutzfaktor“, so Steiner.

Ein Sonnenschirm bietet einen Lichtschutzfaktor 5, leichte Baumwollkleidung einen LSF 20.

International diskutiert wird auch, ob durch Sonnenschutz die (vom Sonnenlicht abhängige) Vitamin-D-Produktion im Körper zu stark gedrosselt wird. Steiner: „Das Eincremen ist nicht alleine für die Höhe des Vitamin-D-Spiegels verantwortlich. Es gibt ja auch Italiener mit niedrigem und Österreicher mit hohem Vitamin-D-Spiegel. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle.“ Überdies werde die UVB-Strahlung nicht zu 100 % abgehalten. „Und man sollte nicht vergessen, dass das Melanom, der schwarze Hautkrebs, der Tumor mit den höchsten Zuwachsraten jährlich ist.“

www.sonneohnereue.at

www.escf-network.eu

www.konsument.at

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