USA

Waffen für Kinder viel gefährlicher als Krebs

Hand guns that were turned in by their owners are seen in a trash bin at a gun buyback held by the Los Angeles Police Department following the mass shooting at Sandy Hook Elementary School in Connecticut, in Los Angeles, California, December 26, 2012. The program normally occurs in May but Los Angeles mayor Antonio Villaraigosa accelerated the schedule in response to the December 14 shooting that left 20 children and six adults dead, along with the gunman, and caused a national outcry against gun violence. People can anonymously trade in their guns, no questions asked, for $200 grocery store gift cards for automatic weapons and $100 gift cards for shotguns, handguns and rifles. REUTERS/David McNew (UNITED STATES - Tags: SOCIETY)
Kinderärzte appellieren für eine waffenfreie Gesellschaft.

Amerikanische Kinderärzte schlagen Alarm: Laut einer Darstellung in der medizinischen Fachzeitschrift The New England Journal of Medizine von Judith und Sean Palfrey, beide an der Bostoner Kinderklinik tätig, sind die US-Kinder weit mehr durch Feuerwaffen Waffen als durch Krebs gefährdet.

"Prävention ist der Kern der Arbeit der Kinderärzte. Wir wollen unsere Kinder vor allem bewahren, was sie verletzen könnte. Verletzungen sind in den USA die größte Gefahr für Kinder über einem Jahr. Im Jahr 2010 standen 6570 Todesfälle bei Kindern und jungen Menschen (ein bis 24 Jahre, Anm.) in Verbindung mit Feuerwaffen. Das sind sieben Tote pro Tag", stellten die Experten fest.

Die Zahlen des nationalen US-Zentrums für Krankheitskontrolle (CDC/Atlanta) sprechen eine deutliche Sprache: 2010 gab es knapp 20.000 Todesfälle in den USA, bei denen Ein- bis 24-Jährige durch Unfälle ums Leben kamen. 6750 weitere Tote waren in Verbindung mit Feuerwaffen zu sehen.

Die Autoren: "Verletzungen durch Feuerwaffen verursachen damit doppelt so viele Todesfälle wie Krebs (die häufigste lebensbedrohende Erkrankung im Kindesalter in der westlichen Welt, Anm.), fünf mal mehr als Herzerkrankungen und fünfzehn mal so viele wie Infektionen." An bösartigen Erkrankungen sterben pro Jahr in den USA etwa 3000 Kinder und Jugendliche.

Der Zugang zu bzw. der Besitz von Revolvern, Pistolen, Gewehren und den in den USA erlaubten Armeewaffen hat auch Auswirkungen auf die Suizide, so die Fachleute: "Junge Menschen mit Depressionen können Selbstmordversuche machen. Tun sie das mit Medikamenten, ist das in fünf Prozent der Fälle tödlich. Tun sie das mit Feuerwaffen, liegt das Todesrisiko bei 90 Prozent."

Was die US-Kinderärzte verlangen

- Verbot von Angriffs- und Armeewaffen

- Verkleinerung der Magazine

- Verringerung der Gefährlichkeit von Munition

- Reduktion der Anzahl an Feuerwaffen in der Zivilgesellschaft insgesamt: "Eher statt die Zahl der Waffen in der Öffentlichkeit noch zu erhöhen, wie dies die National Rifle Association jüngst vorgeschlagen hat, sollten wir das Ziel setzen, die Zahl der Feuerwaffen in unseren Heimen und Gemeinden zu reduzieren. (...) Unsere Nation kann den Verlust dieser wertvollen Leben verhindern," so die Experten.

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