Ungesunden Lebensmitteln droht Werbe-Aus in britischen Castingshows

Keine Werbung für ungesunde Lebensmittel vor 21 Uhr?
Vorstoß der Labour-Partei hat aber wenig Chancen auf Umsetzung. Auch in Österreich Kritik an zu wenig Maßnahmen gegen die Übergewichtswelle.

Im Kampf gegen das Übergewicht vieler britischer Kinder will die Labour-Partei die Werbung für ungesunde Lebensmittel aus populären TV-Shows vor 21.00 Uhr verbannen. Zurzeit ist die Werbung für Produkte mit hohem Fett-, Salz- oder Zuckeranteil nur im Kinderprogramm untersagt.

Von dem erweiterten Verbot wären Castingshows wie "The X Factor" und "Britain's Got Talent" betroffen, die von vielen Kindern und Jugendlichen gesehen werden. Außerdem will die oppositionelle Labour-Partei Ernährungsberatungen in Schulen ausbauen. Die regierenden Konservativen bezeichneten den Vorschlag mit Blick auf die Finanzierung am Montag als "unsinnig".

Zahl der Betroffenen steigt

Weltweit nimmt der Anteil dicker Kinder und Jugendlicher durch falsche Ernährung zu. Ursachen sind unter anderem stark zuckerhaltige Getränke und Mangel an Bewegung. In Großbritannien ist 2018 eine Abgabe geplant, um stark gesüßte Getränke unattraktiv zu machen. Sie soll ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter greifen.

Übergewicht bereits im Kindesalter kann große Auswirkungen auf das spätere Leben haben: So kann es bereits in frühen Jahren zu Gefäßschäden kommen, wie eine Studie zeigte.

Und Experten kritisieren, dass auch Österreich bei Maßnahmen gegen Übergewicht und Adipositas von Jugendlichen nachhinkt.

In Wien etwa sind 23 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig, sechs Prozent davon leiden an massivem Übergewicht (Adipositas).

Im Vereinigten Königreich wird am 8. Juni vorzeitig ein neues Parlament gewählt. Nach den jüngsten Prognosen liegen die regierenden Konservativen weit vor der Labour-Partei.

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