Trinkwasser: Resistente Keime in jedem 10. Haushalt

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Die Belastungen durch Schwermetalle und Nitrat sind unterdessen gesunken. Ein Drittel der Hausbrunnen ist dennoch "nicht genusstauglich".

In mehr als jedem zehnten Haushalt in Österreich finden sich resistente Keime im Trinkwasser. Dabei handelt es sich um den sogenannten Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa, geht aus dem AQA-Wassercheck hervor. Die Belastungen durch Blei und Nickel sinken jedoch, berichtete das Unternehmen am Montag. Die Tests können in Postfilialen gekauft und die Wasserprobe dann an ein Labor gesandt werden.

Auslöser für schwere Infektionen

Der Keim Pseudomonas aeruginosa kann schwere Infektionen auslösen, hieß es in einer Aussendung der AQA GmbH anlässlich des Weltwassertages am 22. März. Zumeist sei das Problem hausgemacht: Beim Reinigen des Auslasses am Wasserhahn mit einem alten Schwamm können beispielsweise Keime in die Leitung gelangen und sich dort festsetzen.

Für die aktuelle Analyse wurden die letzten 2.000 eingelangten Wasserproben aus den vergangenen rund eineinhalb Jahren herangezogen. Dabei zeigte sich, dass mehr als jeder zweite private Hausbrunnen nur "bedingt genusstauglich" war und jeder dritte gar "nicht genusstauglich". Dafür verantwortlich waren Keime, die Hinweise auf Krankheitserreger darstellen. Diese traten häufig durch bauliche Mängel auf oder die Qualität des Brunnenwassers selbst war schlecht.

Die an das öffentlich Wasserleitungsnetz angeschlossenen Haushalte erhalten bakteriologisch einwandfreies Wasser, betonte die AQA GmbH. Ab dem Hausanschluss können Installationen wie Leitungen, Armaturen, Speicher und Enthärtungsanlagen sowie Schäden oder nicht fachgerecht durchgeführte Umbauarbeiten einen negativen Einfluss auf die Wasserqualität haben.

Rückgang bei Blei und Nickel

Österreichweit wiesen 6,1 Prozent der Haushalte eine Grenzwertüberschreitung bei Blei auf. In den Proben, bei denen der erste Wasserschwall analysiert wurde, stieg dieser Wert auf das Doppelte an. Spitzenreiter ist Wien, wo 11,1 Prozent aller eingesandten Proben einen erhöhten Bleigehalt aufwiesen. Blei ist giftig und kann beim Menschen zu Gesundheitsschäden führen. In den vergangenen 15 Jahren haben sich die Grenzwertüberschreitungen bei Blei in Österreich laut der Aussendung jedoch mehr als halbiert.

Auch bei Nickel gab es einen Rückgang, 5,3 Prozent der Proben wiesen aber immer noch zu hohe Werte auf. Erhöhte Nitratwerte fanden sich fast ausschließlich bei Hausbrunnen und privater Wasserversorgung. Österreich hat generell mit eher zu hartem Wasser zu kämpfen, geht aus den AQA-Checks hervor. Im Schnitt lagen 40 Prozent der analysierten Proben über 14 Härtegraden und galten damit als hart oder sehr hart, was für Geräte wie Wasch- und Kaffeemaschinen oder Geschirrspüler schädlich ist.

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