Todesgefahr für Babies im Bett der Eltern

Schlafen Babies im Bett der Eltern, erhöht das ihr Risiko für den plötzlichen Kindstod um das Fünffache

Schlafen neugeborene Babys mit ihren Eltern gemeinsam mit Bett, erhöht das ihr Risiko für den plötzlichen Kindstod um das Fünffache. Das gilt auch dann, wenn die Eltern Nichtraucher sind und die Mutter keinen Alkohol und keine Drogen konsumiert hat (das alles sind Risikofaktoren für Kindstod). Zu diesem Schluss kommt eine im British Medical Journal (Open, online) veröffentlichte Studie der London School of Hygiene & Tropical Medicine. Die Forscher untersuchten 1472 Fälle von SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) und verglichen sie mit knapp 5000 Kontrollfällen.

"88 Prozent der Todesfälle, die sich während des Schlafens in einem gemeinsamen Bett mit den Eltern ereignet haben, hätten wahrscheinlich verhindert werden können, wäre das Baby von seinen Eltern auf den Rücken in ein Gitterbett neben dem elterlichen Bett gelegt worden", schreiben die Autoren in der Studie. Sie schätzen, dass sich heute bereits rund 50 Prozent aller Fälle von plötzlichem Kindstod ereignen, während Eltern und Baby gemeinsam im Bett liegen. Bei den von ihnen untersuchten Fällen waren es 22 Prozent, allerdings habe es in den vergangenen zehn Jahren einen starken Anstieg des gemeinsamen Schlafens im Elternbett gegeben, so die Studienautoren.

Kein Problem ist es, wenn die Babies zum Kuscheln und Füttern ins Elternbett kommen - hier ist bereits durch frühere Studien belegt, dass es sich dabei um keinen Risikofaktor handelt, vorausgesetzt, das Baby wird danach zum Schlafen wieder in sein eigenes Bettchen gelegt.

Größte Gefahr bis drei Monate

Die Studie zeigt auch, dass das Risiko für plötzlichen Kindstod mit zunehmendem Alter des Säuglings sinkt. Die Spitze liegt zwischen sieben und zehn Wochen.

Die Studienautoren raten dazu, dass es generell keine Empfehlungen mehr für das Schlafen im gemeinsamen Bett geben soll, besonders für Babies im Alter unter drei Monaten. In manchen Ländern wurde bisher davon nur dann abgeraten, wenn die Eltern Raucher waren oder Alkohol- oder Drogenmissbrauch betrieben. Dass eine generelle Empfehlung, auch ohne weitere Risikofaktoren nicht in einem gemeinsamen Bett zu schlafen, sinnvoll ist, zeigt auch das Beispiel Niederlande: Dort riet eine öffentliche Kampagne den Eltern vom gemeinsamen Schlafen ab - die Zahl der Fälle an plötzlichem Kindstod ging daraufhin deutlich zurück.

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