Das passiert bei Kontakt mit der tödlichen Würfelqualle

Das passiert bei Kontakt mit der tödlichen Würfelqualle
Eine junge Deutsche starb, nachdem sie eine giftige Würfelqualle berührt hatte.

Eine Touristin ist in Thailand nach dem Kontakt mit einer giftigen Würfelqualle ums Leben gekommen. Die 20 Jahre alte Frau aus Deutschland war mit einer Freundin am Dienstagabend vor der Ferieninsel Koh Samui schwimmen, als beide mit den Tentakeln der Qualle in Berührung kamen.

Beide Frauen seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Die junge Frau aus Niedersachsen starb in der Nacht, die andere sei mit leichten Verletzungen davon gekommen. Weltweit gibt es jährlich etwa 100 Todesfälle durch Quallen. "Es war das erste Mal in 14 Jahren, dass wir vor Koh Samui einen tödlichen Quallenkontakt hatten", sagte ein Polizist. Im vergangenen Jahr war vor Koh Phangan etwa 15 Kilometer weiter nördlich ein französischer Bub nach dem Kontakt mit dem Gift einer Würfelqualle gestorben. Die Tentakel der Nesseltiere können bis zu drei Meter lang sein.

Nervengift

Der Stich durch die Würfelqualle ist extrem schmerzhaft und führt zu Lähmungen und Atemnot. Das Nervengift zählt zu den stärksten im gesamten Tierreich – ein einzelnes Tier kann theoretisch mehr als 100 Menschen töten. Kinder sterben innerhalb von Minuten nach dem Kontakt. Ihre Haut ist weniger stabil als jene von Erwachsenen.

Würfelquallen können einen Durchmesser von 20 bis 30 Zentimetern erreichen. Sie leben in tropischen und subtropischen Gewässern in Küstennähe, allerdings in der Regel weiter südlich als Thailand. Im Allgemeinen gehen Quallen nicht aktiv auf Schwimmer los. Vielmehr ist es ein zufälliges Anstoßen, das die Hautreaktion auslöst. Die Quallen weichen Menschen oft sogar aus, dennoch passiert es immer wieder, dass sich Schwimmer oder Taucher in ihren Tentakeln verfangen. Manchmal schwimmen auch einzelne Tentakel im Wasser, die sich von der Qualle gelöst haben.

Atemstillstand

In den Fangarmen der Qualle befinden sich giftige Nesselkapseln. Bei Berührung reißen sie explosionsartig auf und werden dem „Feind“ entgegengeschleudert. Sie bohren sich wie ein Pfeil mit Widerhaken in die Haut, wo sie das Gift entleeren. Bei hoher Konzentration kann es innerhalb von Sekunden bis Minuten zum Tod durch Atemstillstand oder Herzversagen kommen.

Kommt man mit den Tentakeln in Berührung, sollte man – sofern möglich – das Wasser so schnell wie möglich verlassen und die Wunde nicht mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten spülen, da noch weitere Nesselzellen aufplatzen könnten. Am besten Sand auf die betroffene Stelle auftragen – so werden die Kapseln inaktiv – und die Wunde kühlen. Das bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und sich das Gift nicht gut ausbreiten kann. Eine ärztliche Versorgung ist unumgänglich, um etwaige Tentakel zu entfernen und gegebenenfalls ein Antiserum zu spritzen.

Nach Angaben der thailändischen Polizei könnten zwei Tropenstürme in jüngster Zeit die Tiere nach Norden geschwemmt haben. An den Stränden seien Warnschilder aufgestellt. Die Frauen hätten das womöglich nicht gesehen, weil sie im Dunkeln schwimmen gegangen seien.

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