Tiefsee-Forscher entdeckten "Fisch ohne Gesicht"

Eine Sensation: Der "faceless fish".
Tier in etwa 4.000 Metern Tiefe vor Australien gefunden. Bereits im 19. Jahrhundert stießen britische Forscher auf ein solches Exemplar.

Tiefsee-Forscher haben vor Australien zum ersten Mal seit mehr als 140 Jahren einen sogenannten Fisch ohne Gesicht gefunden. Das Tier sei in der Nähe der Jarvis-Bucht in etwa 4.000 Metern Tiefe entdeckt worden, sagte die Wissenschafterin Diane Bray am Mittwoch an Bord des Forschungsschiffes "Investigator". "Er hat keine sichtbaren Augen oder eine Nase und das Maul liegt auf der Unterseite."

Tiefsee-Forscher entdeckten "Fisch ohne Gesicht"
This undated handout photograph received from Museums Victoria in Melbourne on May 31, 2017 shows a faceless fish, which has only been recorded once before by the pioneering scientific crew of HMS Challenger off Papua New Guinea in 1873, one of many species hauled up from the deep waters off Australia during a scientific voyage studying parts of the ocean never explored before. The month-long journey off the country's eastern seaboard has been surveying life lurking in a dark and cold abyss that plunges four kilometres (2.48 miles) below the surface, using nets, sonar and deep-sea cameras. / AFP PHOTO / MUSEUMS VICTORIA / John POGONOSKI / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / MUSEUMS VICTORIA / JOHN POGONOSKI" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS == NO ARCHIVE
Der etwa 40 Zentimeter lange Fisch habe zudem eine eigenartige Tropfenform, ein bisschen wie ein Oktopus, sagte Bray. "Er ist wirklich seltsam." 1873 war demnach von der Besatzung eines britischen Forschungsschiffes ein Exemplar vor Papua-Neuguinea entdeckt worden, seitdem bekamen ihn Forscher nicht wieder zu Gesicht.

"Wir haben unglaubliche Dinge gesehen"

Das Team von 40 Wissenschaftern untersucht seit Mitte Mai und noch bis Mitte Juni die Tiefsee östlich des Kontinents zwischen der Insel Tasmanien und Brisbane im Bundesstaat Queensland. Gesammelt wurde bereits eine Reihe von Lebewesen, darunter Meereswürmer, winzige Krustentiere, biolumineszente Seesterne und tellergroße Asselspinnen - die nicht zu den Spinnentieren gerechnet werden, sondern eine eigene Gruppe bilden. "Wir haben unglaubliche Dinge gesehen", sagte Bray.

Die gesammelten Daten seien wichtig für die Erforschung des Tiefsee-Lebensraumes vor Australien, seiner Artenvielfalt und der ökologischen Abläufe dort, hatte Expeditionsleiter Tim O'Hara zu Beginn der Mission erklärt. "Das wird zum Schutz und dem ökologischen Management der Tiefsee beitragen und helfen, sie vor den Auswirkungen von Klimawandel, Verschmutzung und anderen menschlichen Aktivitäten zu schützen."

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