Sonnencreme kann Melanome verzögern, nicht ganz verhindern

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Eine britische Studie zeigt, dass Cremes trotz hohem Lichtschutzfaktor keinen absoluten Schutz bieten

Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor kann die Entstehung von schwarzem Hautkrebs verzögern, aber nicht vollständig verhindern. Das bestätigt eine britische Studie mit Mäusen. Das Team um Richard Marais von der Universität Manchester fand außerdem einen Mechanismus, wie der ultraviolette Anteil des Sonnenlichts zur Entstehung von schwarzem Hautkrebs führt.

Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature. Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) ist besonders aggressiv und bildet früh Metastasen. Die häufigste Veränderung in Melanomen sei eine bestimmte Mutation in einem Wachstumsgen namens BRAF. Die Experten führten diese Mutation bei Mäusen künstlich herbei und setzten die rasierten Rücken der Tiere ultravioletter Strahlung aus. Nach Angaben der Wissenschafter entsprach die erste Dosis einem leichten Sonnenbrand beim Menschen. Teile der Mäuserücken wurden bei der Bestrahlung mit einem Tuch abgedeckt oder mit einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 eingerieben.

Resultate

Im Ergebnis wuchsen auf allen Hautpartien, die wiederholt ungeschützt der UV-Strahlung ausgesetzt waren, innerhalb von sieben Monaten Melanome. Die Stellen, die mit Sonnencreme eingerieben worden waren, blieben bis zu 17 Monate ohne Melanome. Rund 20 Prozent der mit einem Tuch abgedeckten Stellen waren auch nach zwei Jahren melanomfrei. Einer früheren Untersuchung zufolge liegen in etwa 80 Prozent aller Muttermale Mutationen des BRAF-Gens vor. Deshalb raten die Wissenschafter allen Personen mit vielen Muttermalen, sich nicht allein auf Sonnencremes zu verlassen, sondern generell hohe Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

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