Sakerfalken bleiben trotz Jungvogel-Rekord gefährdet

Sakerfalken haben in Österreich Aufwind.
Falken-Pärchen nehmen Angebot an künstlichen Brutplätzen an: 64 Jungvögel in Österreich.

Der unscheinbare Sakerfalke befindet sich in Österreich im Aufwind: Galt er Mitte der 1970er-Jahre noch als beinahe ausgestorben, erholt sich der Bestand durch menschliche Hilfe seit einigen Jahren. Heuer verzeichneten Forscher mit 64 Jungvögeln einen Nachwuchsrekord.Die Art bleibt trotzdem gefährdet.

Alternative Brutplätze

Als ursprünglicher Steppenvogel ist der Sakerfalke auf weite und nahrungsreiche Ebenen angewiesen. Erschwerend für die Reproduktion dieser Großfalken ist der Umstand, dass sie selbst keinen Horst bauen, sondern verlassene Nester anderer Arten mit Überblick auf die Umgebung nutzen. An diesem Punkt setzt seit einigen Jahren ein gemeinsames Artenschutzprojekt von BirdLife, der Vetmed-Universität Wien und der Austrian Power Grid AG (APG) an. Auf durchschnittlich 50 Meter hohen Hochspannungsmasten von APG wurden in den vergangenen zehn Jahren alternative Brutplätze installiert, die von den seltenen Vögeln offenbar immer zahlreicher angenommen werden.

Nachwuchsrekord

Sakerfalken bleiben trotz Jungvogel-Rekord gefährdet
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2016 brachten 36 Brutpaare 64 Jungvögel zur Welt. Das sind um zwölf mehr als im Jahr 2015 und ein neuer Rekord seit Beginn der Nachwuchs-Dokumentation seit 2010. "Gut 70 Prozent aller Paare haben erfolgreich gebrütet, wobei 95 Prozent aller flüggen Jungtiere in den künstlichen Nisthilfen aufgewachsen sind", erklärt der wissenschaftliche Leiter des Programms, Richard Zink, vom Vetmed-Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie.

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