Rezeptfrei bedeutet nicht harmlos

Angst, Depression, Migräne kosten 800 Mrd.
Rezeptfreie Schmerzmittel können bei Dauergebrauch Nieren, Herz-Kreislaufsystem und Magen schädigen.

Wer glaubt, die rezeptfreien Schmerzmittel sind die harmlosen Guten und die Opiate (z.B. Morphin) die gefährlichen bösen – der liegt völlig falsch", sagt Kress. „Mit den rezeptfreien Schmerzmitteln können Sie bei Dauergebrauch Ihre Nieren, Ihr Herz-Kreislaufsystem und den Magen-Darm-Trakt schädigen." Hingegen bestehe bei fachgerechter Anwendung von Opiaten (Tabletten und Pflaster, keine Spritzen) keine Suchtgefahr. „Ein konstanter Wirkstoffspiegel ist der beste Schutz davor."

Wechselwirkung

„Viel zu wenig bekannt ist, dass Schmerzmedikamente die Wirkung von internistischen Dauerpräparaten – z.B. Betablockern – abschwächen können", sagt Oberärztin Renate Barker, Leiterin der Schmerzambulanz im Krankenhaus St. Elisabeth, Wien: „Die Kombination von Schmerzmitteln, die z.B. den Wirkstoff Diclofenac enthalten, mit Präparaten, die die Blutgerinnung beeinflussen – etwa Acetylsalicylsäure – kann das Risiko für Blutungen deutlich erhöhen. Aus meiner Erfahrung aus Patientenberichten und Arztbriefen werden diese Zusammenhänge aber viel zu wenig beachtet."

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