Rauchverbot: Je strenger, desto besser

Eine Person hält ein „Rauchen verboten“-Schild vor einem Fenster.
Strenge Rauchergesetze senken das Risiko für Herzerkrankungen deutlich.

Das generelle Rauchverbot in der Gastronomie kommt – es soll noch vor der Sommerpause im Nationalrat beschlossen werden. Die Übergangsfrist bis 2018 ist allerdings viel zu lang, meint Univ.-Prof. Franz Weidinger, Kardiologe in der Rudolfstiftung Wien sowie Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) anlässlich der Jahrestagung der ÖKG. „Wissenschaftlich kann die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit strenger Tabakgesetzte ganz klar belegt werden“, sagt Weidinger.

Groß angelegte Studien würden zeigen, dass Passivrauchen das Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße um 25 Prozent erhöht. In Deutschland komme es laut einer Untersuchung täglich zu sechs Todesfällen und zehn Fällen neu aufgetretener Erkrankungen der Herzkranzgefäße allein durch Passivrauchen.

Je strenger, desto besser

Eine strenge Tabakgesetzgebung hätte laut Studien allerdings positive Wirkungen und zwar umso deutlicher, je strenger die Gesetze sind. Weidinger: „Die Rauchfrei-Gesetzgebung in vielen Ländern führte zu einer signifikanten Reduktion an Spitalsaufnahmen und Tod durch kardiovaskuläre Erkrankungen.“ Eine Metaanalyse von 45 Studien zu 33 Tabakgesetzen zeigt: Auch andere Herzerkrankungen und Schlaganfälle seien seltener geworden, je weniger Menschen Tabakrauch ausgesetzt sind.

Je unpopulärer Rauchen wird, desto größer seien auch die Chancen, dass damit aufgehört wird. Bereits in den ersten drei Jahren geht die Rate an Herzinfarkten zurück – das zeigt zumindest das Beispiel eines öffentlichen Rauchverbots im Schweizer Kanton Tessin. „Besonders deutlich war die Wirkung in einer Personengruppe, in der wenig geraucht wird, nämlich bei den Frauen über 65. Dies wird als deutlicher Indikator für die massiv gesundheitsschädlichen Wirkungen des Passivrauchens interpretiert.

Was durch die neue Gesetzgebung nicht berührt wird, allerdings für die Österreichischen Kardiologen ein großes Problem ist: Kinder rauchender Eltern werden weiterhin einer erheblichen Schadstoffbelastung ausgesetzt.

Die 10 häufigsten Raucher-Ausreden

Eine stilisierte, weiße Figur mit Krawatte steht mit offenen Armen da.

Bildnummer: 55468957…
Blick aus einem Auto auf eine verschneite Straße mit Häusern und Bäumen.

Ein Aschenbecher gefüllt mit Zigarettenstummeln.

Nahaufnahme von mehreren ungebrühten Teebeuteln.

Zigaretten werden teurer
Eine Frau mit Schal hustet in einer Apotheke.

erkältete junge frau in der apotheke…
Helmut Schmidt raucht eine Zigarette.

Der Mensch als Jäger und Sammler
Eine erschöpfte Frau liegt mit dem Kopf auf einem Schreibtisch voller Papier und Ordner.

Frau im Büro mit Burnout
Eine Notiz mit einer Tasse Kaffee und dem Wort „Pause!“.

PAUSE…
Eine Frau im Blazer inhaliert aus einer E-Zigarette.

Blonde Geschäftsfrau dampft elektrische Zigarette,…
Ein Mann blickt mit großen Augen auf eine Waage, die 90 Kilogramm anzeigt.

50 Prozent der Deutschen sind zu dick

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