Pestizide in Heilkräutern aus China

Eine Kriminalpolizistin hält im Landeskriminalamt (LKA) in Mainz eine mit Drogen versetzte Kräutermischung in der Hand (Foto vom 26.07.2012). Im Dezernat Chemie des LKA werden im Jahr tausende Drogenfunde analysiert. Seit einigen Jahren bereiten die Modedrogen der "legal highs" den Fahndern Kopfzerbrechen. Die Kräuter dienen als Träger für gefährliches Rauschgift und führten vereinzelt bereits zum Tod. Foto: Fredrik von Erichsen dpa/lrs (zu dpa-Korr.: "Von wegen Kräuter: Bunte Drogen-Tütchen mit gefährlichem Inhalt" vom 15.08.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
17 von 36 Stichproben einer von Greenpeace durchgeführten Untersuchung wurden als gefährlich eingestuft.

Aus China importierte Heilkräuter sind einer Stichprobe der Umweltorganisation Greenpeace zufolge häufig stark mit Pestiziden belastet. 32 von insgesamt 36 Proben enthielten drei oder mehr unterschiedliche Pflanzenschutzmittel, wie Greenpeace am Montag in Hamburg berichtete. 17 von 36 Proben enthielten demnach Pestizidrückstände, die von der Weltgesundheitsorganisation als extrem gefährlich oder gefährlich eingestuft werden. Und 26 der 36 Proben wiesen Rückstände oberhalb der in der EU zugelassenen Höchstmengen auf.

Greenpeace-Büros in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Kanada und den USA kauften zwischen November 2012 und April 2013 Produkte der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ein - Chrysanthemen, Gojibeeren, Geißblatt, getrocknete Lilienwurzel, chinesische Datteln oder Rosenknospen, wie Greenpeace mitteilte. Die Produkte, in China angebaut, gelten demnach an sich als gesundheitsförderlich.

Pestizide auf chinesischen Kräutern seien ein weiteres Beispiel für die "systematischen Mängel der chemikalienintensiven Landwirtschaftsmodelle", erklärte Greenpeace. Der Pestizid-Einsatz auf den Äckern bedrohe nicht nur die Gesundheit von Anwendern und Konsumenten, sondern auch die Natur. Greenpeace forderte "dringend" zum Umsteuern auf.

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