Wo der Nebel mit Netzen gefangen wird

Nebel für blühende Landschaften? Einen Versuch ist es wert
Kein Schildbürgerstreich: In Peru soll mit Nebelfeuchtigkeit eine Wüste begrünt werden.

Im Kampf gegen Klimawandel und Trockenheit setzt eine peruanische Organisation auf das Gewinnen von Wasser aus Nebel. „Wasserzugang ist ein Menschenrecht, unsere Regierung ignoriert das“, erläutert der Präsident der Bewegung „Peruaner ohne Wasser“, Abel Cruz Gutíerrez. Allein in Lima hätten hunderttausende Menschen keinen ausreichenden Zugang zu Trinkwasser.

Zwar kämpfte Peru zuletzt mit schweren Überschwemmungen wegen des Klimaphänomens „El Niño“, aber diese Niederschläge sind eine absolute Ausnahme. Gerade in der Wüste an der Grenze zu Chile ist es seit Jahren immer trockener.

Kein Schildbürgerstreich: Die Organisation versucht daher mit hunderten Netzen den oft herrschenden Nebel aufzufangen. Von den Netzen tropft das Wasser in offene Halbrohre und fließt in Behälter.

„Wir wollen die Wüste hier grün machen, wir setzen auf organische Landwirtschaft“, so Abel Cruz. Gerade nachts und morgens gibt es hier Nebel, pro Tag lassen sich je nach Größe des Netzes zwischen 60 und 200 Liter Wasser sammeln. Die Methode an sich ist schon sehr alt, soll hier nun aber - auch mit Hilfe internationaler Geldgeber - im großen Stil angewandt werden. Auch in Armenvierteln in der Hauptstadt Lima soll damit der Wasserzugang verbessert werden, auch hier herrscht oft Nebel. Informationen zum Projekt sin agua: http://dpaq.de/pwe9q

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