Operationen: Musik kann Angst und Schmerz lindern

Operationen: Musik kann Angst und Schmerz lindern
Forscher haben den Effekt von Musik vor, während und nach einer OP analysiert.

Klassik oder doch lieber Pop? Die Geschmäcker sind gerade im Bereich Musik sehr unterschiedlich. Wenn Patienten aber auch im Operationssaal ihre Lieblingsmusik wahrnehmen, kann das Schmerzen lindern und den Kranken mental beruhigen.

Wissenschaftler der Queen Mary University in London haben den Effekt von Musik vor, während und nach einer Operation genauer untersucht. An den von ihnen ausgewerteten Studien nahmen insgesamt knapp 7000 Menschen teil. Das Ergebnis war verblüffend: Musikhören bewirkte eine deutliche Reduktion der Stress- bzw. Angstzustände und konnte sogar den Bedarf an Schmerzmitteln mindern. Die Aufenthaltsdauer der Patienten im Krankenhaus verkürzte sich allerdings nicht, schreiben die Forscher im Fachjournal The Lancet.

Die Analyse inkludierte ausschließlich Erwachsene, die sich einem chirurgischen Eingriff mit oder ohne Vollnarkose unterziehen mussten. Patienten, welche am Kopf oder Hals operiert wurden, waren ausgeschlossen.

Obwohl die Art der Musik keinen gravierenden Unterschied machte, erzielte man die besten Ergebnisse, wenn die Kranken selbst über die Musikwahl entscheiden durften. „Viele bringen auch Kopfhörer zu einer OP mit. Es ist gut, wenn sie nicht so viel von Gesprächen und Geräuschen mitbekommen“, berichtet der Chirurg Philipp Zollmann aus Jena.

Hilfe auch für Ärzte

Auch Schwestern und Operateuren selbst soll Hintergrundmusik während eines Eingriffs helfen, Nerven und Ruhe zu bewahren, vorwiegend in leichteren, weniger anspruchsvollen Phasen einer OP. Allerdings gibt es hierzu unterschiedliche Meinungen. So empfinden manche Chirurgen die Geräuschkulisse als störend, insbesondere in schwierigen Situationen.

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