New York verbietet XXL-Getränkebecher

New York verbietet XXL-Getränkebecher
Bürgermeister Bloomberg sagt der Fettleibigkeit den Kampf an. Die Getränkeindustrie ist verärgert und hofft nun auf die Gerichte.

New York zieht den Kampf gegen Kalorienbomben im Getränkebecher durch. Als erste Stadt der USA hat die Metropole große Becher für gesüßte Getränke verboten. Vom März 2013 an dürfen Cola und Limonade und auch Kaffee nicht mehr in Bechern verkauft werden, die über 16 Unzen, also 473 Milliliter hinausgehen. Der Plan von Bürgermeister Michael Bloomberg hatte heftigen Widerstand ausgelöst, nicht nur von der Industrie.

"Ich glaube, dass ist der größte Einzelschritt, den je eine Stadt im Kampf gegen Fettleibigkeit gemacht hat", sagte Bloomberg. "Aber es ist ganz bestimmt nicht der letzte Schritt, den viele Städte machen werden und wir glauben, dass das viele Leben retten wird." 36 Prozent aller Amerikaner sind fettleibig. Diese Zahl ist in New York zwar geringer, doch auch dort steigt sie.

Bier und Fruchtsaft ausgenommen

Schnellrestaurants, Cafes, Würstelstände, Kinos und auch Stadien dürfen dann keine Getränke mehr anbieten, die über den knappen halben Liter pro Portion hinausgehen. Allerdings betrifft das Verbot nur kalorienreiche Softdrinks und Kaffee. Cola mit Süßstoff, Fruchtsaft und auch Bier bleiben ausgenommen.

Die Grenze von knapp einem halben Liter gilt nicht im Supermarkt. Geschäfte verkaufen weiter Zwei-Liter-Flaschen oder gar Galonenkanister (knapp 3,8 Liter). Die fast litergroßen Becher im Kino oder im Schnellrestaurant soll es von März an aber nicht mehr mit Cola oder Limonade geben, höchstens in der "diet"-Variante mit Süßstoff.

Das Gleiche gilt für Fruchtsaft und selbst Kaffee, wenn die Getränke gesüßt sind. Milchkaffee, ungesüßte Säfte, Milchshakes und natürlich Wasser sind davon ausgenommen - und auch Alkohol. Dabei gibt es Milchshakes, die in nicht einmal einem Liter 1.600 Kilokalorien enthalten. Das ist fast die gesamte empfohlene Tagesmenge für einen Erwachsenen von 2.000 Kilokalorien.

Produzenten bemühen Gerichte

Für die Getränkeindustrie ist das Verbot sehr ärgerlich. Sie kämpft seit Wochen gegen die Verordnung. "Das ist nicht das Ende", sagte ein Verbandssprecher nach der Entscheidung des Gesundheitsrates der New York Times. In der Tat können Gerichte das Verbot noch stoppen. Seit Monaten haben die Lieferwagen der Getränkeriesen eine stilisierte Freiheitsstatue auf ihrer Rückseite. Darunter steht der Spruch: "Wollen Sie sich wirklich von einem Bürokraten vorschreiben lassen, aus was für einem Becher Sie trinken sollen?"

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