Neue Schulter-OP: Ballon sorgt für mehr Bewegung

Neue Schulter-OP: Ballon sorgt für mehr Bewegung
Bei einer neuen Methode wird ein Ballon als Puffer im Gelenk eingesetzt.

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an der Schulter sind für die Betroffenen quälend. Die "Rotatoren-Manschetten-Ruptur" ist im höheren Alter häufig. Orthopäden sprechen dann von dieser Indikation, wenn ein oder mehrere Muskeln oder Sehnen im Areal der "Rotatoren-Manschette" gerissen sind. Eine neue Methode soll den Patienten helfen: der Einsatz eines Ballons als Puffer im Gelenk.

Zumeist hilft bei solchen Verletzungen der Einsatz einer "Inversen Schulterprothese". Im Orthopädischen Spital Speising in Wien wird jetzt jedoch eine völlig innovative Behandlungsmethode für derartige Fälle angewandt, durch die der Einsatz einer Schulterprothese verhindert werden kann. Oberarzt Ulrich Lanz, leitender Schulter-Experte in Speising, erläuterte in einer Aussendung das Verfahren so: "Bei der neuen Methode wird durch einen minimalinvasiven Zugang - so zu sagen als 'Puffer' - ein Ballon zwischen dem Schulterkopf und dem Schulterdach eingeführt und mit Wasser aufgeblasen. Dadurch wird die freie, geschmeidige Bewegung des Schultergelenkes wieder hergestellt. Der Ballon löst sich zwar nach zwölf Monaten wieder von allein auf, es bleibt jedoch auf Dauer ein fünf Millimeter dickes Narbenkissen bestehen, das für die freie Beweglichkeit des Gelenkes sorgt".

Vorteile für den Patienten sind eine kurze, unkomplizierte Operation - sie dauert etwa 20 Minuten - und eine sehr schnelle Rehabilitation: Die Patienten können bereits unmittelbar nach dem Eingriff ihr Schultergelenk vollends bewegen. Die Erfolgsrate der neuen Methode ist laut Lanz sehr hoch; rund 20 Patienten wurden bisher in Speising mit dem Schulterballon erfolgreich versorgt. Zwar können nicht alle Arten von Rissen in der Rotatoren-Manschette mit der Ballonmethode behandelt werden, doch ist diese in ausgewählten Fällen eine sehr gute Alternative.

Kommentare