Eine Mauer zu Mexiko könnte dem Monarchfalter schaden

Bereits im Raupenstadium nehmen die Monarchfalter Giftstoffe aus Seidenpflanzen auf. Dadurch sind die Schmetterlinge für einige ihrer Fressfeinde geschmacklich unattraktiv und ihr Verzehr ruft unangenehme Nebenwirkungen hervor.
Die Schmetterlinge fliegen zum Überwintern mehr als 4000 Kilometer

Mit seinen Plänen zum Mauerbau an der Grenze zu Mexiko könnte US-Präsident Donald Trump nicht nur einer Reihe von Menschen schaden, sondern auch dem Monarchfalter. Nach Einschätzung der mexikanischen Behörden könnte ein Grenzwall die Schmetterlinge empfindlich stören, wenn sie sich von Kanada aus über die USA auf den Weg nach Mexiko machen.

Jedes Jahr ziehen Millionen der orange-schwarzen Insekten zum Überwintern dorthin. Die Populationen der Monarchfalter sind ohnehin durch Waldrodung, den Klimawandel und damit verbundenes extremes Wetter bedroht. Nun könnten sie beim Flug nach Mexiko durch die geplanten Grenzanlagen ihre natürliche Orientierung verlieren, wie der für die Naturschutzgebiete des Landes zuständige Regierungsvertreter Alejandro del Mazo ausführte.

Lange Reise

Die Zerstückelung der Lebensräume und mögliche Veränderungen bei "Zuflüssen und Flüssen, die wir mit den USA teilen," könnten zweifellos Folgen für die Falter haben, sagte del Mazo. Auf der bis zu 4.500 Kilometer langen Reise benötigten die Monarchfalter Rückzugsorte und Wasserstellen. Zugleich sei es aber noch zu früh, um die möglichen Konsequenzen einer Mauer für die Populationen der Schmetterlinge zu messen.

Biologie

Monarchfalter gehören zur Familie der Edelfalter. Die Wanderfalter leben in den USA im Bereich der Großen Seen an der Grenze zu Kanada und in den Rocky Mountains. Im Herbst fliegen sie Richtung Süden, um in den Kiefer- und Tannenwäldern der mexikanischen Bundesstaaten Michoacán und México zu überwintern. Die geflügelten Insekten hängen dort in riesigen Trauben in den Bäumen der Wälder. Das Spektakel lockt regelmäßig zahlreiche Naturliebhaber an.
Normalerweise leben die Monarchfalter rund einen Monat. Jede vierte oder fünfte Generation allerdings lebt bis zu acht Monate. Die sogenannte Methusalem-Generation fliegt im Herbst von den USA nach Mexiko, überwinter dort, paart sich, fliegt im Frühjahr wieder Richtung Norden und legt auf dem Weg ihre Eier ab. Wie sich die Schmetterlinge auf ihrer Wanderung orientieren, ist noch nicht vollständig erforscht.

Die Monarchfalter sind zwar nicht vom Aussterben bedroht, aber Nahrungsmangel in den USA, Abholzung in Mexiko und der Klimawandel gefährden die Insekten. Wegen des massiven Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft gibt es in den USA beispielsweise immer weniger Seidenpflanzen. Sie sind die einzige Nahrungsquelle für die Larven des Monarchfalters.

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