Mythen und Fragen

Häufig gestellte Fragen rund um HIV und Aids

Kann man sich beim Zahnarzt mit HIV infizieren?
"Wir diskutieren hier über ein unmessbar kleines Restrisiko", sagt Univ.-Prof. Robert Zangerle, MedUni Innsbruck: "Es gab Mitte der 1990er-Jahre einen HIV-positiven Dentisten in Florida, der vermutlich sechs Patienten vorsätzlich infiziert hat, das war aber eine ganz andere Situation als heute. Der war über dies nicht unter Therapie." Alleine durch eine heutige HIV-Therapie sinkt das Ansteckungsrisiko praktisch gegen Null: "Es ist in Österreich kein Fall einer Ansteckung über einen Zahnarzt dokumentiert." - "Blut eines HIV-positiven Menschen ist ab einer Minute nach Austritt aus dem Körper nicht mehr ansteckend, und dieses kurze Zeitfenster wird in der Zahnarztpraxis zwischen zwei Patienten immer überschritten", heißt es bei der Aids Hilfe Salzburg. HIV kann zudem nur über deutlich sichtbare Blutmengen übertragen werden, da es bei weitem nicht so infektiös wie andere Virusarten ist.

Kann man sich heute noch über eine Blutkonserve mit dem HI-Virus infizieren?
In den vergangenen zehn Jahren gab es keinen derartigen Fall. Das Restrisiko liegt bei 1:3 Millionen - theoretisch ist also eine von drei Millionen Konserven virusverseucht. Pro Jahr werden in Österreich rund 500.000 Blutkonserven getestet.

Kann man sich beim Küssen infizieren?
Nein. Eine theoretische Ausnahme besteht dann, wenn beide Partner offene Verletzungen im Mund (z.B. schweres Zahnfleischbluten) haben. Zangerle: "Dann ist aber Küssen nicht das richtige Wort." Ganz generell gilt: Es besteht kein Infektionsrisiko durch alltägliche Sozialkontakte.

Ist ein Impfstoff gegen HIV in Sicht?
"Überraschungen sind nie ausgeschlossen, aber absehbar ist ein solcher derzeit nicht", sagt die HIV-Spezialistin Brigitte Schmied vom Wiener Otto Wagner Spital. An der MedUni Innsbruck etwa "ist uns gelungen, ein vielversprechendes antivirales Gen zu konstruieren, das den Eintritt des HI-Virus in die Zielzellen hemmt", erklärt Univ.-Prof. Dorothee von Laer. - "Am wichtigsten ist derzeit, möglichst vielen Menschen den Zugang zur gut wirksamen HIV-Therapie zu ermöglichen."

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