Mutter-Kind-Pass wird reformiert

Gesundheitsministerin Oberhauser und Familienministerin Karmasin beim Auftakt zur Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes.
Startschuss für Neuauflage - Programm soll verstärkt zur Frühförderung genutzt werden.

Das seit 40 Jahren bestehende Mutter-Kind-Pass-Programm wird modernisiert. Im Mittelpunkt soll neben mehr Qualität und einem attraktiveren Angebot die verstärkte Nutzung zur Frühförderung von Kindern stehen, sagten Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) und Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) am Donnerstag bei einer Auftaktveranstaltung zur Reform in Wien.

Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe soll die im Regierungsprogramm festgelegte Erneuerung vorbereiten. Die Weiterentwicklung solle sicherstellen, dass die Gelder zielgerichtet und evidenzbasiert eingesetzt werden. "Ziel ist es, dass alle Schwangeren und Kinder zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, die passende Leistung erhalten", betonte Oberhauser.

"Der Mutter-Kind-Pass ist seit 40 Jahren ein Vorzeigemodell im Bereich gesundheitspolitischer Familienleistungen und wurde im Laufe seines Bestehens mehrfach modifiziert und an neue Anforderungen angepasst", erläuterte Karmasin. Der Erfolg liege auch an der Innovationsfähigkeit des Programms.

Kosten

Das Programm für Schwangere, Babys und Kinder wird aus dem Familienlastenausgleichsfonds des Familienministerium, vom Gesundheitsministerium und von den Krankenversicherungsträgern finanziert. Zwei Drittel werden aus dem Familienlastenausgleichsfonds gedeckt, mit Ausgaben in der Höhe von rund 39 Millionen Euro im Jahr 2014. Die jährlichen Gesamtkosten betragen derzeit etwa 55 Millionen Euro.

Das ursprüngliche Ziel, durch ein medizinisches Vorsorgeprogramm die Säuglings- und Müttersterblichkeit massiv zu senken, gilt heute als erreicht. "Stark veränderte Lebensrealitäten, ein höheres Alter von Schwangeren, häufigere Mehrlingsschwangerschaften, das Vorherrschen von Klein- und Kleinstfamilien oder vermehrte psychische Belastungen stellen neue Anforderungen an die Vorsorge für Schwangere und Kleinkinder", sagte Oberhauser. Rund 99,5 Prozent der Eltern nutzen das Angebot. "Nun muss es uns gelingen, auch noch den Rest ins Boot zu holen", meinte Karmasin. "Anreize" zur Teilnahme waren in der Einführungsphase die Geburtenbeihilfe, später der Mutter-Kind-Pass-Bonus, heute ist sie Voraussetzung für die Auszahlung des Kinderbetreuungsgeldes in voller Höhe.

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