Neues Mittel gegen bakterielle Infektionen

In Georgien werden bakterielle Infektionen schon lange mit sogenannten Phagen bekämpft - im Gegensatz zu Antibiotika werden nicht alle Bakterien zerstört, sondern gezielt die schädlichen.
Im Gegensatz zu Antibiotika zerstören Phagen nicht alle Bakterien, sondern gezielt die schädlichen.

Im Kampf gegen antibiotikaresistente Infektionen wie MRSA hat das niederländische Biotech- Unternehmen Micreos offenbar eine wirksame Alternative entwickelt. Der Ansatz hat seinen Ursprung in der ehemaligen Sowjetunion. In Georgien etwa werden schon lange Bakteriophagen gegen bakterielle Infektionen eingesetzt.

In der Natur nutzen Phagen Bakterien zur Reproduktion und zerstören sie. Diesen Prozess haben sich die Forscher zu Nutze gemacht, um ein Mittel gegen schwere bakterielle Infektionen zu entwickeln - es soll auch gegen besonders hartnäckige und antibiotikaresistente Infektionen wie den gefährlichen Krankenhauskeim MRSA helfen.

Ein weiterer Vorteil gegenüber Antibiotika: Es werden nur gezielt schädliche Bakterien abgetötet – Nutzbakterien bleiben unbehelligt. Nun wurden klinische Studien eingeleitet.

Der klinische Mikrobiologe Dr. Bjorn Herpers: „Die Ergebnisse belegen, dass diese Technologie mit dem Potenzial einhergeht, die Behandlung bestimmter bakterieller Infektionen grundlegend zu verändern. Angesichts der immer höheren Prävalenz von multiresistenten Bakterien werden neue Strategien zur Behandlung von bakteriellen Infektionen benötigt."

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