Bewegung so wichtig wie Medikamente

Bewegung so wichtig wie Medikamente
Sport ist kein Ersatz für Tabletten, aber er kann genauso effektiv sein.

Sport kann bereits verschriebene Medikamente zwar nicht ersetzen, aber Bewegung kann helfen, das Risiko für Herzprobleme zu reduzieren. Im Rahmen einer Meta-Analyse, bei der 305 Studien mit Daten von 339.000 Menschen ausgewertet wurden, fanden britische Forscher heraus, dass Bewegung das Sterberisiko genauso reduziert wie Medikamente - manchmal sogar besser. In Zukunft sollte Sport häufiger als Alternative zu medikamentöser Therapie verschrieben werden, raten die Forscher.

Bei der Auswertung gab es allerdings zwei Ausnahmen: Für Patienten mit Herzversagen, die mit Diuretika behandelt werden, waren die Medikamente wichtiger. Bei Herzinfarkt-Patienten war die körperliche Bewegung effektiver, so die Publikation im British Medical Journal. Auch Schlaganfall-Patienten erreichten deutlich bessere Ergebnisse durch Bewegung als durch Medikamente,

„In Fällen, in denen Medikamente nur eine eingeschränkte Wirkung haben, verdienen es Patienten, erklärt zu bekommen, welche Auswirkungen physische Aktivitäten haben können“, heißt es von den Wissenschaftlern. Pharma-Unternehmen müssten in ihren Studien die Wirkung von Medikamenten nicht nur mit Placebo-Gruppen, sondern auch mit Sport vergleichen.

Britische Hilfsorganisationen wie Diabetes UK oder die für Schlaganfallpatienten zuständige Stroke Association betonten, es sei bekannt, dass ein aktiver Lebensstil viele Vorteile für die Gesundheit bringe. Es sei aber wichtig, dass Patienten ihre verschriebenen Medikamente nicht automatisch absetzen und sich alleine auf Bewegung verlassen, ohne dies mit ihrem Arzt zu besprechen. Es müsse erst weitere Studien und Vergleiche zum Thema geben, erklärte etwa Amy Thompson von der British Heart Foundation.

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