Sieben Fakten zum MERS-Virus

Laut einem Bericht saudi-arabischer Wissenschaftler wird MERS direkt von Kamelen übertragen.
Wie das Virus übertragen wird, welche Symptome auftreten und wie die Heilungschancen stehen.

1. Virus-Art: Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) wurde erstmals im März 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert. Aktuell befindet sich eine betroffene Frau aus Saudi-Arabien in einer auf Infektionserkrankungen spezialisierten Krankenhausabteilung in Wien in Behandlung. MERS hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus.

2. Übertragung: MERS wird nach Erkenntnissen saudi-arabischer Wissenschafter direkt von Kamelen auf den Menschen übertragen. In der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" beschreiben die Forscher wie sie dies anhand eines Fallbeispiels nachweisen konnten: Ein Mann starb im November vergangenen Jahres an dem Virus und zwar kurz nachdem er seine mit MERS infizierten Kamele behandelt hatte. Die Wissenschafter fanden heraus, dass die Genome des Krankheitserregers des Mannes und des Virus, das zum Tod des Tieres führte, identisch waren. Bei einer Überprüfung von Dromedarbeständen im arabischen Raum und zum Teil auch angrenzenden afrikanischen Ländern wurde ebenfalls ein großer Anteil positiv auf MERS-CoV getestet. Bei engem Kontakt mit erkrankten Personen kann es auch zu einer Mensch-zu-Mensch Übertragung kommen.

3. Symptome und Krankheitsverlauf: Die Erkrankung beginnt meist 2-13 Tage nach der Ansteckung (Inkubationszeit) mit Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Bei einigen Erkrankungsfällen trat zusätzlich Durchfall und Erbrechen auf. Es kommen milde Verlaufsformen (Symptome wie bei einer Erkältung) und Infektionen ohne jegliche Symptome vor.

4. Folgen: MERS kann unter anderem zu schweren Atemwegsleiden, zu Lungenentzündung und Nierenversagen führen. Mehr als 40 Prozent der Patienten sterben, es gibt keinen vorbeugenden Impfstoff.

5. Risiko-Patienten: Untersuchungen zeigten, dass für Menschen mit Grunderkrankungen, wie z.B. Diabetes, beeinträchtigter Immunabwehr, chronischen Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankungen ein höheres Infektionsrisiko besteht.

6. Fälle: Bisher sind bei dem Ausbruch des Virus weltweit etwa 800 Menschen erkrankt. In der EU sind bisher zwölf „importierte“ Fälle aufgetreten. Alle bisher an MERS-CoV erkrankten Personen haben sich im Nahen Osten auf der Arabischen Halbinsel angesteckt, oder hatten Kontakt mit Personen, die dort erkrankten. In Saudi-Arabien starben laut Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 282 Menschen an MERS.

7. Gefahr in Österreich: Laut einers Aussendung des Gesundheitsministeriums besteht in Österreich derzeit kein erhöhtes Risiko für eine MERS-CoV Erkrankung in der Allgemeinbevölkerung. Ein Import aus einem betroffenen Gebiet kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.

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