Wechselbeschwerden: Schadet die Hormontherapie?

Wechselbeschwerden: Schadet die Hormontherapie?
Viele Frauen sind wegen der Nebenwirkungen verunsichert.

Bei manchen sind sie stärker, bei manchen schwächer, doch zwei von drei Frauen in den Wechseljahren kennen sie: plötzliche Hitzewallungen und unangenehme Schweißausbrüche. Sie sind typische Anzeichen der natürlichen Hormonumstellung, die jede Frau rund um das 50. Lebensjahr erfährt. Bei einigen Frauen gehören auch Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen dazu.

Künstliche Hormone

Sind die Beschwerden besonders stark, empfehlen manche Frauenärztinnen eine Hormontherapie mit künstlichen weiblichen Hormonen. Sie können die Wechseljahresbeschwerden deutlich bessern, das belegen Studien klar.

Risiko steigt mit der Dauer

Genauso klar ist jedoch: mit der Dauer der Hormontherapie steigt das Risiko für verschiedene schwerwiegende Erkrankungen, zum Beispiel Schlaganfall, Herzinfarkt und Brustkrebs. Frauen, die Hormone einnehmen, sollten daher unbedingt über mögliche gravierende Nachteile informiert sein – insbesondere, wenn die Einnahme über einen längeren Zeitraum erfolgt.

Nicht verteufeln

Nichtdestotrotz sollte die Hormontherapie nicht verteufelt werden. Sie hilft normalerweise gut gegen starke Wechselbeschwerden, sodass in diesem Fall der Nutzen größer scheint als die Nachteile.

Den Hormonmedikamenten wird auch eine vorbeugende Wirkung zugeschrieben – sie können möglicherweise das Risiko für Knochenbrüche, Diabetes und Dickdarmkrebs verringern. Das macht aus der Hormontherapie jedoch keine empfehlenswerte Gesundheitsvorsorge, denn die Risiken wiegen deutlich schwerer als die möglichen Vorteile. Als reine Vorbeugemaßnahme ist die Hormontherapie daher nicht geeignet.

Was tun?

Bleibt die Frage: Was soll man tun, wenn sie Hitzewallungen und Co teilweise jahrelang quälen und Hormonmedikamente eine deutliche Besserung bewirken können? Am besten ist für die Entscheidung gemeinsam mit der Ärztin und dem Arzt das Für und Wider zu diskutieren, die möglichen positiven und negativen Effekte gegeneinander aufzuwiegen.

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