Schützen Vitamin-D-Präparate vor Krebs?

Schützen Vitamin-D-Präparate vor Krebs?
Um das sogenannte "Sonnen-Vitamin" besteht seit einigen Jahren ein großer Hype.

Eine Krebserkrankung gehört zu den Schreckgespenstern der modernen Welt. Neben Vorsorgeuntersuchungen werden immer wieder auch Nahrungsergänzungsmittel angepriesen, die die Entstehung von Krebs verhindern sollen.

Große Hoffnung lag hier in den letzten Jahren auf Vitamin D. Das Team der Gesundheitsplattform medizin-transparent.at hat sich angesehen, ob eine Einnahme von Vitamin­-D-Präparaten tatsächlich bewirkt, dass es zu weniger neuen Krebsfällen kommt.

Ernüchternde Ergebnisse

Eine gut gemachte Übersichtsarbeit fasste die Daten aus 18 Studien an rund 50.000 Personen zusammen. Die Ergebnisse waren ernüchternd: Demnach macht es für die Entstehung von Krebs wahrscheinlich keinen Unterschied, ob man Vitamin-D-Präparate einnimmt oder nicht.

Dosis ist ausschlaggebend

Das Ergebnis war unabhängig davon, wie hoch der Vitamin-D-Spiegel im Blut der Untersuchten zu Beginn der Studie war, wie hoch das Vitamin dosiert wurde oder ob die Nahrungsergänzung nur über wenige Monate oder über mehrere Jahre eingenommen wurde.

Woher kommt der Hype?

Wieso dann dieser Hype um Vitamin D? Zahlreiche Arbeiten haben in den letzten Jahren gezeigt, wie groß der Einfluss von Vitamin D auf unterschiedlichste Abläufe im Körper ist. Am bekanntesten ist der Zusammenhang mit unserer Knochengesundheit: Ein starker Vitamin-D-Mangel löst bei Kindern die Knochenschwäche Rachitis aus, bei Erwachsenen beeinträchtigt er die Knochendichte.

Körper bildet Vitamin D selbst

Allerdings wird Vitamin D üblicherweise vom Körper selbst gebildet: unter Einwirkung von Sonnenlicht auf der Haut. Daher auch der Spitzname „Sonnenvitamin“. Dass die Einnahme von Präparaten mit Vitamin D auf die gleiche Weise vor Krankheiten schützt wie sonnenproduziertes Vitamin D, ist nicht gesagt.

So deuten bisherige Studien darauf hin, dass Vitamin-D-Präparate die Wahrscheinlichkeit für Infektionserkrankungen nicht senken und die Herzgesundheit nicht verbessern können.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kommentare