Kunststoff Bisphenol A könnte auch Lebensmittel-Allergien auslösen

Kunststoff Bisphenol A könnte auch Lebensmittel-Allergien auslösen
Die Chemikalie ist in vielen Plastikprodukten enthalten, auch in Kassenbons und Fahrkarten findet sich der Stof. .

Der als hormonverändernd, nervenschädigend und krebserregend geltende Kunststoff Bisphenol A könnte auch mit der Ausbildung von Lebensmittel-Allergien in Verbindung stehen. Das geht aus Ergebnissen einer Studie von französischen Forschern an Ratten hervor. Die Studie wird im Fachblatt "Faseb" vorgestellt.

Bisphenol A ist in vielen Plastikprodukten enthalten. Die Chemikalie kommt in der Innenbeschichtung von Konservendosen und in Plastikflaschen und -verpackungen aus Polycarbonat vor. Auch in Kassenbons und Fahrkarten findet sich der Stoff. Studien zufolge können schon kleinste Mengen auch über einfachen Hautkontakt in den Organismus gelangen und Schäden anrichten. In Babyfläschchen ist die Verwendung seit Jänner 2011 EU-weit untersagt. In Frankreich ist die Chemikalie ab 2015 in allen Lebensmittelverpackungen verboten, in jenen für Kleinkinder unter drei Jahren seit Anfang 2013.

Im Rahmen der Untersuchung an Ratten ergaben sich Hinweise, dass Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft oder während des Stillens einer kleinen Menge an Bisphenol A ausgesetzt waren, möglicherweise im Erwachsenenalter ein höheres Risiko aufweisen, eine Unverträglichkeit für Lebensmittel oder gar eine Allergie zu entwickeln. Die Forscher vom Nationalen Agrarwissenschaftlichen Forschungsinstitut (Inra) untersuchten zwei Gruppen von Tieren, die unterschiedliche Dosen von Bisphenol A erhielten. Ratten, deren Mütter der Chemikalie ausgesetzt waren, entwickelten eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen ein Eiweiß-Protein, mit dem sie gefüttert wurden. Die Wissenschafter räumten zwar ein, dass die Ergebnisse nicht einfach auf den Menschen übertragen werden könnten. Ein Risiko bestehe aber scheinbar.

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