Krebs: 15 Tests für individuelle Therapien

Krebs: 15 Tests für individuelle Therapien
Die personalisierte Medizin in der Krebsforschung entwickelt sich stetig weiter.

Österreichweit sind in den onkologischen Zentren bereits 15 Tests für individualisierte Krebs-Therapien verfügbar – etwa bei Brust-, Darm-, Lungen- oder Hautkrebs: Das sagte Freitag der Pharmakologe Univ.-Prof. Markus Müller, MedUni Wien, auf einer Konferenz über "Personalisierte Medizin" in der Krebstherapie in Wien. Dabei werden zuerst individuelle Gen-Merkmale der Krebszellen bestimmt. Je nach Ergebnis wird dann zielgerichtet die eine oder andere Therapie angewandt.

"Diese Erkenntnisse bieten wesentliche Vorteile für die Patienten. Es lassen sich Therapien anwenden und entwickeln, die deutlich gezielter wirken und weniger Nebenwirkungen haben", so Univ.-Prof. Heinrich Klech (Vienna School of Clinical Research) .

"Es gibt einen enormen Fortschritt im Verständnis der molekularen Mechanismen in den Krebszellen", sagt Priv.-Doz. Gerald Prager, MedUni Wien. "Bisher ist es uns oft nur gelungen, in einem Straßennetz eine Ausfahrt zu sperren. Aber wir müssen zuerst die Verkehrsknotenpunkte in den Zellen identifizieren und dann die Süd-Ost-Tangente blockieren."

Ersparnis

Bei den Kosten einer Krebserkrankung dürfe man nicht isoliert die Medikamente betrachten, betont Univ.-Prof. Christoph Zielinski (Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien ). "Man muss auch die etwa durch Pflege oder Berufsausfall verursachten Kosten sehen." Werde durch moderne Medikamente die Selbstständigkeit eines Menschen erhalten, sei dies eine enorme Ersparnis: "Nach einer französischen Studie ist auch mit den modernen Medikamenten Krebs nicht die teuerste Krankheit, sondern liegt ungefähr gleichauf mit Diabetes."

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