Kiffen verschlechtert Erinnerungsvermögen langfristig

Kiffen verschlechtert Erinnerungsvermögen langfristig
Langzeiteffekte von Marihuana betreffen das verbale Gedächtnis.

Kiffen hat Einfluss auf das Gedächtnis – das zeigen bereits frühere Untersuchungen. Lernen und Erinnern neuer Informationen im mittleren Erwachsenenalter fällt schwerer, wenn man als Jugendlicher oder junger Erwachsener Marihuana gelegentlich oder regelmäßig konsumiert hat. Eine aktuelle Untersuchung der Universität von Lausanne zeigt nun, dass der langjährige Konsum von Marihuana zu einer Verschlechterung des verbalen Erinnerungsvermögens führt.

Dazu wurden die Daten von 3500 Menschen aus 25 Jahren analysiert. Im letzten Jahr der Studie wurde die kognitive Leistung durch Standardtests zum verbalen Erinnerungsvermögen, der Geschwindigkeit bei der Verarbeitung und den Leistungen bei der Ausführung beurteilt.

Mit diesen Daten untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen jahrelangem Konsum und der kognitiven Leistung in den mittleren Lebensjahren. 3.499 Teilnehmer wurden getestet. Von 3.385 lagen Daten zur kognitiven Funktion vor. Von ihnen gaben 84,3 Prozent einen Konsum an, 11,6 Prozent setzten diesen Konsum bis ins mittlere Alter fort.

Wörter werden vergessen

Es zeigte sich, dass ein früherer Konsum mit einem schlechteren verbalen Erinnerungsvermögen in Zusammenhang stand. Andere Bereiche der Kognition schienen nicht betroffen zu sein. Je fünf Jahre früheren Konsums verringerten sich die Werte um 0,13 Punkte. Das entspricht in etwa, dass einer von zwei Teilnehmern sich an ein Wort weniger in einer Liste von 15 Ausdrücken erinnerte.

Die Fachleute weisen trotz der Größe der Studie auf einige mögliche Einschränkungen hin. Die Angaben der Teilnehmer könnten nicht zuverlässig sein. Die Messungen während des Konsums von Marihuana waren nicht regelmäßig und wurden daher nicht berücksichtigt. Da die kognitiven Tests nur einmalig durchgeführt wurden, ist es nur schwer möglich festzustellen, wann die Veränderungen der Ergebnisse stattgefunden haben könnten. Die Ergebnisse wurden in "JAMA Internal Medicine" veröffentlicht.

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