Nasenspray gegen Depressionen

.
Das Narkosemittel Ketamin weckt Hoffnungen auf ein neues Mittel zur Behandlung von Stimmungsschwankungen.

Der Einsatz des Narkosemittels Ketamin bei Depressionen ist heuer ein Schwerpunkt beim größten europäischen Fachkongress für Neuropsychopharmakologie in Wien. Das Narkotikum, an dessen Entwicklung zum Depressionsmittel die MedUni Wien maßgeblich beteiligt war, könnte die Behandlungspalette bei Stimmungsschwankungen aufgrund seiner schnellen Wirksamkeit erweitern. Derzeit arbeitet man an der Entwicklung eines Nasensprays auf Ketaminbasis.

"Ketamin wirkt bereits nach zehn bis 20 Minuten und hellt die Stimmung auf", erklärt Univ.-Prof. Siegfried Kasper, Leiter der Uni-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der MedUni Wien. Ketamin wirkt ausgleichend auf die Glutamat-GABA-Balance im Gehirn. Diese ist bei Menschen mit Depressionen oder Angstzuständen gestört. Glutamat ist im Gehirn wichtig für Bewegungssteuerung und Gedächtnis. Sein Gegenspieler GABA ist ein hemmender Neurotransmitter und setzt die Erregbarkeit von Nervenzellen herab.

Kommentare