Influenza-Viren können Schlafkrankheit auslösen

Bei der Schlafkrankheit kommt es zu einem unwiderstehlichen Schlafbedürfnis tagsüber.
Bisher dachte man an Zusammenhang mit Grippeimpfung, aber nicht an die Erkrankung selbst.

Vermehrtes und unwiderstehliches Schlafbedürfnis tagsüber sowie gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus - das sind die Symptome von Narkolepsie (auch Schlafkrankheit oder Schlummersucht genannt). Während der Schweinegrippe-Pandemie in der Saison 2009/10 waren in skandinavischen Ländern und China verstärkt "Schlummersüchtige" mit dieser Krankheit registriert worden. Damals wurde dies mit einer Autoimmunprozessen in Verbindung gebracht, die durch die Influenza-Schutzimpfung ausgelöst worden sein soll.

Nun gelang es Forschern des schwedischen Karolinska-Instituts gemeinsam mit einer Gruppe rund um Tibor Harkany vom Hirnforschungszentrum der MedUni Wien, im Tierversuch einen direkten Zusammenhang mit den Influenzaviren selbst herzustellen.

Immunsystem von Mäusen genetisch verändert

Für ihre Studie, die im Fachmagazin PNAS veröffentlicht wurde, hatten sie Mäuse künstlich mit dem Schweinegrippe-Virus A(H1N1) infiziert und ihr Immunsystem so verändert, dass die Tiere keine Abwehrreaktion zeigten. Dadurch konnten sie die Auswirkungen einer aufs Gehirn übergreifenden Infektion untersuchen.

Es zeigte sich, dass dabei unter anderem jene Nervenzellen infiziert wurden, die im Gehirn für die Produktion von Botenstoffen wie Orexin und Hypocretin verantwortlich sind. Schon länger wird vermutet, dass das Fehlen von diese Stoffe produzierenden Zellen im Hypothalamus die Ursache für Narkolepsie ist.

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