Influenza: 14.000 Neuerkrankungen in Wien

Die Grippe-Welle hat Österreich nach wie vor fest im Griff. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt weiterhin deutlich – alleine in Wien gab es in der vergangenen Woche 14.000 Neuerkrankungen (in der vorvergangenen Woche waren es 12.700), so die Dienstagnachmittag veröffentlichten Daten des Gesundheitsdienstes der Stadt Wien (MA 15). Damit scheint der Höhepunkt der Grippewelle noch nicht erreicht zu sein (siehe Info-Grafik am Textende).

Europaweit ist jetzt das „Schweinegrippevirus“ A (H1N1)pdm09 im Vordergrund. Wobei hier zum Teil „schwere Verlaufsformen vor allem in der Altersgruppe der 15- bis 64-Jährigen gemeldet werden“, heißt es in einer Mitteilung des „Diagnostischen Influenza Netzwerkes Österreich“.

„Das Virus scheint bei jüngeren Erwachsenen und Personen ohne chronische Vorerkrankung mehr schwere Krankheitsverläufe zu verursachen als das A(H3N2)-Virus, das im Vorjahr verbreitet war“, heißt es auch beim deutschen Robert-Koch-Institut.

Mehr schwere Verläufe

Das bestätigt auch der ärztliche Leiter des Wiener Ärztefunkdienstes, der Allgemeinmediziner Paul Prem, dem KURIER: "Wir sehen heuer bei grundsätzlich gesunden Menschen in der Altersgruppe zwischen 30 und 55 Jahre mehr schwere Verläufe als im Vorjahr, demgegenüber sind heuer ältere Menschen nicht so sehr und nicht so stark betroffen."

"Wir haben schon mehrere Pneumonien (Lungenentzündungen, Anm.) und blutige Mittelohrentzündungen im Alter zwischen 30 und 55 diagnostiziert", sagt Prem. Es sei dies ein Kennzeichen des Schweinegrippevirus, mehr schwere Krankheitsfälle bei jüngeren Menschen zu verursachen.

Mediziner sollten deshalb Patienten zwischen 15 und 59 Jahren verstärkt im Auge haben, betonen Influenza-Experten. Übrigens: Der Name Schweinegrippe ist irreführend: Diese A(H1N1)-Influenzavirus-Variante entstand zwar aus zwei Vorläuferviren, die in Schweinepopulationen aktiv waren – das neue Virus wurde jedoch bisher nie aus Schweinen isoliert und zirkuliert auch nicht unter diesen. Es wird genauso übertragen wie andere Viren auch: Durch Tröpfchen beim Niesen und Sprechen.