Wie der Verzehr zu vieler Litschis zum Tode führte
Lange Zeit schien es ein Rätsel, weshalb vor allem Kinder in der nordindischen Stadt Muzaffarpur seit dem Jahr 1995 schwer erkrankten - und zwar stets um die selbe Zeit, Mitte Mai bis Juni. Die Kinder, meist aus ärmeren Familien, zeigten seltsame Symptome – etwa Krampfanfälle, Bewusstseinstrübungen sowie krankhafte Veränderungen des Gehirns. Jedes dritte Kind kam dadurch zu Tode – und zwar innerhalb kürzester Zeit.
Pestizide, Viren?
Lange wurde vermutet, dass Pestizide, mysteriöse Viren oder Schwermetalle die Ursache für diese „Epidemie“ sein könnten – bestätigt wurden diese Hypothesen niemals. Was weiterhalf: Die Erkenntnis, dass sämtliche betroffene Kinder extrem niedrige Blutzuckerwerte hatten.
US-Forscher des US Centers for Disease and Prevention, Atlanta, haben das Phänomen schließlich beobachtet und untersucht. Ihre Erkenntnisse wurden nun in Fachmagazin Lancet Global Health veröffentlicht : Die Kinder hatten vorwiegend Litschis gegessen, die in der Umgebung erst seit einigen Jahren angebaut wurden. Deren Ernte korrelierte mit den Vorfällen. Offensichtlich hatten die Kinder zu viel davon verzehrt. Der Hintergrund: Werden zu viele Früchte vom Litschibaum gegessen, so können sie eine toxische Unterzuckerung auslösen. Besonders schlimm betroffen waren daher vor allem Kinder, die kein Abendessen zu sich genommen hatten.
Spezielle Stoffe, die in Litschis sowie anderen Seifenbaumgewächsen enthalten sind, können einen Abfall des Blutzuckers bewirken. Dadurch kam es bei den Betroffenen zu einem gefährlichen Abfall des Blutzuckers.
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