Ibuprofen verlängert Leben von Fliegen und Würmern

Um 15 Prozent konnte Ibuprofen im Schnitt die Lebensdauer verschiedener Organismen verlängern
Bis zu 15 Prozent längere Lebensdauer. Beim Menschen noch nicht gezeigt.

Heute nimmt man das Mittel gegen Schmerzen und Fieber, in Zukunft aber vielleicht auch als "Anti-Aging-Präparat" um länger zu leben: Wissenschafter konnten jetzt zeigen, dass das Schmerzmittel Ibuprofen das Leben verschiedener Organismen verlängern kann - von Bächerhefe, Fruchtfliegen und Würmern. Das zeigt jetzt eine US-Studie, die im Fachjournal Plos-Genetics veröffentlicht wurde.

Konkret lag das Ausmaß dieser Lebensverlängerung über alle Organismen im Schnitt bei 15 Prozent der üblichen Lebenszeit. Auf den Menschen umgelegt wären das rund zwölf Lebensjahre. "Die Würmer und Fliegen lebten aber nicht nur länger, sie schienen auch völlig gesund zu sein", sagt Michael Polymenis von der Texas A&M University.

Nicht unkontrolliert einnehmen

Der genaue Mechanismus ist noch nicht bekannt. Ibuprofen reduziert die Fähigkeit von Zellen, die Aminosäure Tryptophan aufzunehmen. Sie ist notwendig für die Eiweißproduktion. Diese um 15 bis 20 Prozent reduzierten Tryptophan-Konzentrationen könnten eine Art positiven Stress in den Zellen auslösen, der letztlich einen lebensverlängernden Effekt hat. Vorerst ist das allerdings nur eine Theorie.

Und ob der lebensverlängernde Effekt auch für den Menschen gilt, ist noch nicht erwiesen. Die Forscher warnen deshalb auch, Ibuprofen jetzt vorbeugend einzunehmen. Denn bei langfristigem unkontrolliertem Einsatz kann es unter anderem auch zu Magen-Darm-Blutungen, Magengeschwüren oder Gastritis kommen.

„Die Selbstmedikation mit Schmerzmitteln sollte keinesfalls länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat erfolgen“, heißt es beim Verein für Konsumenteninformation (VKI). „Andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu einem Dauerschmerzzustand kommt, der sich meist in Form von Kopfschmerzen äußerst, und durch die eingenommenen Schmerzmittel selbst verursacht wird.“

Kommentare