Grundstein für neue Therapien gegen Blutarmut

rote blutkörperchen
Die Gehirnregionen, die bei der Entstehung von roten Blutkörperchen eine Rolle spielen, wurden identifiziert.

Jene Gehirnregionen, die bei der Entstehung und Funktion von roten Blutkörperchen eine Rolle spielen, haben jetzt Wiener Wissenschaftler identifiziert. Im Rahmen eines internationalen Projekts konnten Forscher am Wiener Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) damit den Grundstein zur Entschlüsselung jener Mechanismen legen, die zu Erkrankungen wie Blutarmut (Anämie) führen. Die Arbeit ist in der renommierten Fachzeitschrift Nature publiziert.

Blutarmut ist eine der häufigsten Ursachen für Störungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit weltweit. Rote Blutkörperchen ermöglichen Sauerstofftransport in der Blutbahn. Dies kommt insbesondere bei sportlichen Leistungen wie Skifahren oder Bergsteigen zum Tragen. Mangelt es an roten Blutkörperchen, fehlt es dem Körper an Sauerstoff, was mit einer Beeinträchtigung wesentlicher Körperfunktionen einhergehen kann. Vor allem Frauen sind aufgrund des Blutverlustes durch die Menstruation häufig von Blutarmut betroffen. Die Forschungsergebnisse geben Aufschluss über die Entstehung und Funktion von roten Blutzellen und könnten in Zukunft etwa in der Behandlung von Blutarmut Einsatz finden.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern, unter Beteiligung von Josef Penninger und Ulrich Elling vom IMBA, untersuchte in einer internationalen Studie das Genom von 135.367 Personen und konnte dabei 75 Gen-Regionen bestimmen, die direkt mit verschiedenen Merkmalen der Blutzellentwicklung in Verbindung stehen. Mithilfe moderner Bioinformatik identifizierten die Forscher 121 Kandidatengene, die in unmittelbarer Nähe dieser Gen-Regionen liegen. Aus den Daten geht hervor, dass diese Kandidatengene höchstwahrscheinlich direkt an der Regulierung von roten Blutkörperchen beteiligt sind.

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