Genmanipulierte Schweine als Organspender
Seit Jahrzehnten wird daran geforscht, Ersatzorgane für Menschen aus Schweinen zu gewinnen. In Richtung dieser sogenannten Xenotransplantation ist nun ein wichtiger Schritt geschehen – und zwar mit Hilfe der viel diskutierten Genschere CRISPR-Cas9, auch Gen-Editing genannt. Dabei werden mit einer Art Skalpell Gensequenzen herausgeschnitten, ausgeschaltet, verändert oder aber durch andere Genbausteine ersetzt. Schweine wären besonders geeignet, um aus ihnen Organe für Menschen zu gewinnen. Hinderlich ist aber – neben der Abstoßung der Organe durch den menschlichen Organismus – die Existenz endogener Retroviren (PERVs) im Genom der Schweine. Sie würden bei einer Transplantation in die Zellen der Spender geraten und Krankheiten erzeugen.
Ferkel ohne gefährliche Retroviren
„Das ist die erste Publikation, die über die Produktion von Schweinen ohne endogene Retroviren berichten kann“, so Luhan Yang, Co-Autorin der Studie, in einer Presseaussendung. Church gibt sich optimistisch - geht es nach ihm, seien erste Xenotransplantate bereits in zwei Jahren durchaus realistisch. Der Wissenschaftler hat eine eigene Biotech-Firma, eGenesis, gegründet, die sich auf Xenotransplantation spezialisiert hat. Es bleibt dennoch offen, ob die Schweinezellen und damit die Transplantate tatsächlich sicher für den Menschen sind.
Zum Thema Gen Editing gab es übrigens noch eine weitere spektakuläre Meldung: Zwei voneinander unabhängige Forscherteams berichteten, dass es ihnen gelungen sei, bei Ameisen mit der Genschere bestimmte Genabschnitte zu entfernen. Es handelt sich dabei um die ersten "Mutanten" bei Insekten, u.a. wurde ihr soziales Verhalten modifiziert.
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