Genmais-Studie nochmals veröffentlicht

NÖ will Bauern und Konsumenten besser schützen
Forscher, die Genmais für unschädlich halten, gehen in die Offensive

Risikoforschung."Tumore groß wie Pingpong-Bälle." So drastisch formulierte ein Wissenschaftlerteam um den umstrittenen Leiter Gilles-Eric Seralini im Jahr 2012 seine Untersuchungsergebnisse zur möglichen Krebsgefahr durch Genmais. Die Studie wurde mit 200 Ratten durchgeführt und wegen grober methodischer und statistischer Mängel von der biologischen Fachwelt in der Luft zerrissen, im KURIER bezeichnete der Biologe Klaus Ammann die Seralini-Studie als "schlimm und wirklich schäbig".

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hielt den Forschern ebenfalls wissenschaftliche Mängel in ihrer Arbeit vor. Ein Fachmagazin zog daraufhin die Veröffentlichung zurück.

Seralini wies die Kritik zurück und warf der Behörde vor, sich von der Agrarindustrie-Lobby beeinflussen zu lassen. Nun geht das heftig kritisierte Forscherteam in die Offensive und publiziert ihre Untersuchung erneut, diesmal in der Online-Fachzeitschrift Environmental Sciences Europe.

Auch ihre Rohdaten veröffentlichten die französischen Mikrobiologen der Uni Caen. Ihren Kritikern werfen sie "Zensur" vor. In einer Erklärung hieß es, die erneute Veröffentlichung schaffe ein Forum, damit die Wissenschaft ihr Recht gegen den Druck der Agrar-Industrie behaupten könne.

In der umstrittenen Studie wurden die Auswirkungen von gentechnisch veränderten Mais NK603 des US-Konzerns Monsanto untersucht. Der Genmais war zuvor mit dem viel diskutierten Pflanzenschutzmittel "Roundup" besprüht worden.

Der Mais NK603 wurde von Monsanto so konzipiert, dass er das Herbizid Roundup toleriert. Folglich können Bauern mit dem Pflanzengift ihre Felder besprühen, ohne dass ihr Mais darunter leidet.

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