Mini-Menschenleber wächst in Mäusen

Aus drei Zelltypen haben japanische Wissenschaftler eine Leber kreiert.

Japanische Wissenschaftler haben im Labor Vorläufergewebe einer menschlichen Leber gezüchtet und dieses in Mäuse transplantiert. Diese Leberknospe entwickelte sich im Körper in eine Art kleine Leber weiter, die der von Menschen ähnelte – vom Aussehen und auch von der Funktion her.

Die Forscher der Yokohama City University verwendeten einen Cocktail aus drei verschiedenen Zelltypen. Die Grundlage waren induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen). Solche Zellen werden etwa aus menschlichen Hautzellen gewonnen und dann zu einer Art Stammzellen verjüngt. Die Forscher ließen diese Zellen zu Vorläufern von Leberzellen heranwachsen. Dazu mixten sie dann menschliche Gefäßzellen aus Nabelschnurgewebe sowie unreife Bindgewebszellen. Aus diesem Gemisch entwickelten sich in der Petrischale nach einigen Tagen dreidimensionale Strukturen. Diese Selbstorganisation der Zellen war für die Wissenschaftler selbst unerwartet.

„Der Meilenstein ist: Die Forscher haben im Labor drei Zelltypen zusammengeführt und damit eine Leberknospe gezüchtet, wie sie bei der Embryonalentwicklung entsteht“, erklärte der deutsche Leber- und Stammzellforscher Tobias Cantz.

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