Folsäure: Schon vor Schwangerschaft wichtig

Folsäure: Schon vor Schwangerschaft wichtig
Viel zu oft führt ein Mangel zu Fehlbildungen bei Föten.

In Europa kommen jährlich rund 5000 Föten mit Lücken in der Wirbelsäule oder am Schädel zur Welt – wie das zu verhindern wäre, haben Wissenschaftler schon Anfang der 1990er-Jahre gezeigt: Die Aufnahme des B-Vitamins Folsäure kann das Risiko um mehr als 70 Prozent reduzieren. Das gilt insbesondere dann, wenn bereits drei Monate vor der Schwangerschaft die Folsäurespeicher aufgebaut werden. Folsäure ist wichtig für Wachstum und Entwicklung des Kindes. Frauen mit Kinderwunsch sollten also bereits zuvor damit beginnen.

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Trotz dieser Erkenntnis konnte die Zahl dieser Fehlbildungen in Europa seither nicht gesenkt werden, berichten Forscher im British Medical Journal. Nach wie vor komme es bei etwa neun von 10.000 Schwangerschaften zu solchen Missbildungen. Weltweit reichern rund 80 Staaten, darunter die USA, Grundnahrungsmittel wie Getreide, Brot, Reis oder Nudeln mit Folsäure an, was das Auftreten solcher Fehlbildungen deutlich reduzieren konnte. Die europäische Folsäure-Politik sei gescheitert, kritisieren die Forscher nun und fordern die EU auf, ihre Strategie zu überdenken. Zumal das US-Beispiel zeigt, dass eine Anreicherung ohne eine Überdosierung möglich ist.

Natürlich kommt Folsäure neben grünem und blattreichem Gemüse wie Spinat, Kohlsprossen und Lauch auch in Vollkornprodukten und Nüssen vor.

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