Mehr Cannabis, weniger Heroin

Cannabis ist nach wie vor die populärste Droge: 9,3 Mrd. Euro wurden 2013 dafür ausgegeben
EU-Drogen-Bericht: Ein Prozent der Erwachsenen kifft fast täglich.

Crystal Meth, eine Droge, die durch TV-Serien wie "Breaking bad" populär wurde und sich in Österreich etabliert hat, ist nach wie vor weniger gefragt als Cannabis. Das geht aus dem aktuellen Report der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) und Europol hervor. Insgesamt werden jährlich zirka 24 Milliarden Euro mit illegalen Drogen verdient. Das meiste davon entfällt auf Cannabis (38 Prozent/9,3 Milliarden Euro, 2013). "Etwa ein Prozent der Erwachsenen in Europa verwendet es fast täglich, was die größten Bedenken bezüglich der damit verbundenen Gesundheits- und Sozialprobleme verursacht", heißt es im Report. Demnach benutzten bereits mehr als 80 Millionen Erwachsene Cannabis, mehr als 22 Millionen taten es im vergangenen Jahr. Beim gefährlicheren und wesentlich teureren Heroin schrumpft hingegen der Markt in Europa, ebenso bei Kokain. Laut Experten deutet dies auf einen stabilen bzw. wenig reduzierten Bedarf hin.

Gefährliche Trends

Was die Experten beunruhigt: Opiat-Ersatzmittel wie Methadon und Buprenorphin haben sich auf dem illegalen Markt etabliert. Genauso wie diverse Stimulanzien, zum Beispiel Amphetamin, MDMA (Ecstasy) oder das bereits erwähnte Metamphetamin (Crystal Meth). Die Konsumenten dieser Drogen würden sehr schnell von einer Substanz zur anderen wechseln, je nach Erhältlichkeit, Preis und Qualität. Zu diesem Thema kommt auch Österreich in dem Bericht vor – allerdings, weil hier Tschechien der offenbare Urheber ist. Dort werden viele der Substanzen in illegalen Labors produziert.

Der Konsum diffundiere aber auch auf niedrigem Niveau in Richtung angrenzender Länder wie Österreich, Deutschland und Polen. Bei den neuen psychoaktiven Substanzen gibt es "keine Zeichen einer Verlangsamung bei der Zahl der Stoffe, ihren Typen und der Erhältlichkeit", heißt es schließlich zu diesen synthetischen Drogen. 2015 allein wurden rund hundert neue Substanzen registriert, von der EMCDDA sind mehr als 560 in Beobachtung.

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