Mysteriöse Gebilde: Schneerollen geben Rätsel auf

Ein seltenes Naturschauspiel, das Schneerollen hervorbringt, wurde kürzlich in der englischen Marktstadt Marlborough beobachtet.

Optisch ähneln sie jenen gerollten Heuballen, die man vom Feld kennt. Zwar tauchen die weißen Rollen in der Regel auch auf Feldern auf, sie bestehen jedoch aus Schnee und sind nicht von Menschenhand gemacht.

In der englischen Marktstadt Marlborough wurden nun insgesamt sechs solcher Schneerollen, auch Schneeringe oder Schneewalzen genannt, gesichtet und fotografiert.

Brian Bayliss spielte die Bilder der BBC zu und erklärte, dass er zuerst gedacht habe, die Schneeringe seien menschengemacht. Als er jedoch um die Ballen herum keine Fußspuren entdeckte, wurde er stutzig. Er habe "noch nie zuvor so etwas gesehen", schilderte er der BBC.

Als er sich die Schneewalzen aus der Nähe ansah, "konnte ich die Sonne in der Mitte durchscheinen sehen und es machte einfach alles keinen Sinn".

Es wird angenommen, dass die Ballen entstehen, wenn der Wind auf einem leichten Abhang ein höher stehendes Stück der Schneedecke abhebt und mit der Bewegung zu einer Walze aufwickelt.

Allerdings sei es sehr selten, dass die Bedingungen derart perfekt sind, dass die Ballen überhaupt zustande kommen, wie BBC-Wetterexperte Ian Fergusson erklärt.

"Dies sind wirklich wunderschöne Fotos eines sehr seltenen meteorologischen Phänomens, Brian hatte großes Glück, das zu sehen", sagte Fergusson. Und weiter: "Damit eine Schneewalze entstehen kann, müssen die Bedingungen stimmen: Bei einem glatten, unbewachsenen Hang, wie in diesem Fall in der Nähe von Marlborough, besteht die Chance, dass sie sich bildet."

Dann könne sich eine dünne Schneeschicht auf einer eisigen Fläche bilden und abrutschen, was in Kombination mit der richtigen Außentemperatur, dem Feuchtigkeitsgrad des Schnees und der Windgeschwindigkeit zu den Schneerollen führt.

Ist der Wind zu stark, beziehungsweise zu schwach, oder der Schnee zu schwer, tritt das Phänomen nicht auf.

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